Die Formel 1 steckt in der Krise. Um das zu verdeutlichen, boykottierten Monisha Kaltenborn, Gerard Lopez und Bob Fernley die offizielle FIA-Pressekonferenz in Abu Dhabi. Nachdem zuletzt Caterham und Marussia Insolvenz anmelden mussten, fordern die kleinen Teams eine fairere Preisgeldverteilung. Red Bull-Teamchef Christian Horner hat allerdings einen anderen Vorschlag, um die Kosten in der Formel 1 einzudämmen.

"Ein Problem, das wir in diesem Sport haben, sind die Kosten. Und die höchsten Kosten betreffen die Power Units", meinte der Brite. Deshalb schlägt er vor, dass das Design der Motoren auf einen Biturbo-Motor mit einem Standard-Hybridsystem geändert wird. Laut Horner würde man damit mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen - unter anderem den zu leisen Sound sowie die hohen Motorenkosten. Denn ein großes Problem stellt der Preis für die Kundenmotoren dar, der sich in dieser Saison verdoppelt hat.

RBR vs. Mercedes - eine endlose Motorensaga

"Die kollektiven Kosten für die Motoren der Hersteller beträgt nahezu eine Milliarde Euro. Wenn wir die Motoren vereinfachen, beispielsweise die V6-Aggregate behalten, aber einen Biturbo-Motor mit einem Standard-Hybridsystem einsetzen, dann würde das die Kosten dramatisch reduzieren", erklärte der Red Bull-Teamchef. Es sei untragbar den aktuellen Level zu halten. "Deshalb sollten wir versuchen die Motoren zu vereinfachen, denn wenn die Entwicklungskosten so hoch bleiben, wird die F1 für keinen neuen Hersteller attraktiv. Aber genau das müssen wir sicherstellen", stellte Horner klar.

Eine Meinung, die Toto Wolff nicht teilt. Seiner Meinung nach würde eine Designänderung zu neuen Kosten führen. "Ich stimme zu, dass wir die Kosten im Auge behalten müssen, aber wir können die Zeit nicht zurückdrehen. Die neuen Motoren haben dazu geführt, dass Honda in die F1 zurückgekehrt ist. Sie zeigen neuartige Technologien, die uns helfen, neue Sponsoren anzulocken", meinte der Mercedes-Motorsportchef.

Seit Wochen stellt sich Mercedes in der Diskussion um eine Motorentwicklung während der Saison quer. Seitens Red Bull scheint man das Veto der Silbernen akzeptiert zu haben. "Wir akzeptieren, dass die Regeln für 2015 nicht geändert werden. Aber in Hinblick auf 2016 muss etwas getan werden", betonte Horner. Dem stimmt auch Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci zu. "Wir können den Status Quo für 2016 nicht akzeptieren", sagte der Italiener abseits des Saisonfinales in Abu Dhabi.