Domenicali weg. Montezemolo weg. Alonso weg. Kein Wunder, dass sich Fernando Alonso in Abu Dhabi die Frage gefallen lassen musste, ob sein Ferrari-Aus politische Gründe hat. "Nicht wirklich", lautete die nicht ganz zufriedenstellende Antwort des Spaniers. "Am Ende des Tages spielt es keine Rolle, wer Präsident ist oder wer Teamchef. Aber natürlich ist Ferrari jetzt ein anderes Team als das, zu dem ich 2010 gestoßen bin. Alles hat sich verändert."

Was sich nicht verändert habe, sei sein Wille zu siegen. Deshalb habe er sich auch entschieden, die Scuderia zu verlassen. "Vielleicht bin ich verrückt, aber ich will gewinnen. Danach sehe ich mich jetzt um", erklärte der Spanier, der wohl 2015 wieder bei seinem Ex-Rennstall McLaren andocken wird. Eine offizielle Bekanntgabe wird es allerdings erst im Dezember geben. "Nach fünf Jahren war es einfach Zeit zu gehen. Ich hatte genug", räumte der Spanier gegenüber Sky ein.

Viel Glück, Seb!

"Nichtsdestotrotz können viele Leute stolz darauf sein, ein rotes T-Shirt zu tragen. Es ist egal, ob man Dritter, Vierter oder Fünfter wird, man ist immer noch ein Ferrari-Pilot. Das ist etwas Einzigartiges", fuhr er fort. Obwohl der Spanier betont, dass die Atmosphäre zwischen ihm und Ferrari gut ist, konnte er sich einen Seitenhieb in Richtung seines Nachfolgers und seines baldigen Ex-Teams nicht verkneifen. "Ich habe Sebastian viel Glück gewünscht, denn ich denke, dass er bei Ferrari jede Menge Glück brauchen wird." Auch Teamkollege Kimi Räikkönen bekam sein Fett ab.

"Wenn du einen Weltmeister auf der anderen Seite der Garage stehen hast, den du auch ohne technische Probleme fast 19 zu Null geschlagen hast, dann macht das stolz", erklärte Alonso mit einem breiten Grinsen. Angesprochen, was er darüber denkt, dass die künftigen Ferrari-Piloten Vettel/Räikkönen dieses Jahr von ihren Teamkollegen in den Schatten gestellt wurden, meinte Alonso: "Das ist eine sehr gute Frage. Sie sollten diese Frage unbedingt Marco [Mattiacci] stellen."