Kevin Magnussen war am Freitag in Abu Dhabi die große Überraschung. Der McLaren-Pilot erreichte im zweiten Freien Training den dritten Platz und erwies sich damit als erster Mercedes-Verfolger. Trotz des guten Ergebnisses dämpfte der Däne jedoch die Erwartungen hinsichtlich des weiteren Verlaufs des Rennwochenendes.

"Vermutlich nicht", meinte er angesprochen darauf, ob McLaren im Qualifying in der Lage sein werde, in die zweite Startreihe zu fahren. "Wir neigen dazu, am Freitag gut auszusehen, aber die anderen finden dann über Nacht mehr Pace und ich gehe davon aus, dass das wieder der Fall sein wird", gab der Däne mit Blick auf die Konkurrenz offen zu.

Dennoch war es für das britische Traditionsteam ein guter Tag, was nicht zuletzt am Einsatz des neuen Frontflügels lag, der von Peter Prodromou entworfen wurde. "Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es ist eine andere Philosophie und gut für die Zukunft", verriet Magnussen. Zwar sei der bisherige Frontflügel, der auch im Rennen zum Einsatz kommen wird, noch schneller, doch im neuen Teil stecke viel Potenzial für 2015.

Sorgen bereiteten Magnussen hingegen die superweichen Reifen, die zu starkem Graining neigten. "Wir müssen schauen, dass sie im Rennen ein wenig länger halten", forderte er. Zwischen den beiden Reifenmischungen bestehe in puncto Lebensdauer ein großer Unterschied. "Der Supersoft war nach zwölf Runden verschlissen, das ist etwas kurz."

McLaren experimentierte mit einem neuen Frontflügel, Foto: Sutton
McLaren experimentierte mit einem neuen Frontflügel, Foto: Sutton

Kein Shootout gegen Button

Weiterhin unklar ist, ob Magnussen auch im nächsten Jahr für McLaren an den Start gehen wird. Das Team kündigte jüngst an, die Fahrerfrage nicht vor Dezember zu entscheiden. Laut Magnussen sei der Umstand, dass er und nicht Jenson Button den neuen Flügel testen durfte, kein Hinweis darauf, welcher der beiden Piloten den Zuschlag für 2015 erhält, um neben Fernando Alonso zu fahren.

"Das ist eine falsche Beobachtung. Wir wechseln uns jedes Wochenende [mit neuen Teilen] ab", betonte der 22-Jährige. Spannungen zwischen ihm und Button gebe es jedenfalls keine. "Es ist kein Shootout oder Kampf um den Platz", hielt Magnussen fest. "Es ist das letzte Rennen der Saison und wir haben noch nicht unterschrieben. Wir werden sehen, was nach dem Rennen passiert."