Diesen Namen sollte man sich merken: Alex Lynn. Der junge Brite hat sich an diesem Wochenende vorzeitig die Meisterschaft in der GP3-Serie gesichert. Und das, ohne ein Rennen bestritten zu haben! Lynn reiste als haushoher Titelfavorit zum Finale in Abu Dhabi. Da Meisterschaftsrivale Dean Stoneman im Qualifying die Pole Position und damit die Zusatzpunkte verpasste - die schnappte sich der junge Deutsche Marvin Kirchhöfer - ist Lynn rechnerisch nicht mehr einholbar. Sicherlich wird er bei den letzten beiden Rennen des Jahres noch einmal alles zeigen, schließlich schaut das Formel-1-Fahrerlager zu.

Lynn wusste in seiner Rookie-Saison in der GP3 nicht nur sportlich zu überzeugen, sondern hat ein ganz dickes Ass im Ärmel. Seit einiger Zeit wird der 21-Jährige von Red Bull unterstützt, zählt zum Juniorenkader des Formel-1-Teams. Seit Max Verstappen scheint es kein Hindernis mehr zu geben, über jegliche Wege in die Königsklasse zu gelangen - ob das auch für Lynn gilt? Red Bull hält viel von dem Jungen, der vergangenes Jahr noch in der Formel 3 EM unterwegs war und Gesamtdritter wurde.

Alex Lynn: Dieses Gesicht sollte man sich als F1-Fan einprägen, Foto: Sutton
Alex Lynn: Dieses Gesicht sollte man sich als F1-Fan einprägen, Foto: Sutton

Toro Rosso hat noch Platz

Bei Toro Rosso ist noch ein Platz frei. Jean-Eric Vergne und Carlos Sainz sind die Favoriten auf den freien Platz, den Daniil Kvyat hinterlässt. Sainz wäre die logische Folge, sollte sich Red Bull gegen eine Fortsetzung der Arbeit mit dem erfahrenen Franzosen entscheiden. Ganz aus dem Rennen ist Lynn allerdings nicht. "Für mich wäre es das beste Szenario, das Cockpit bei Toro Rosso in der Formel 1 zu bekommen", sagte er selbstbewusst. "Aber leider gibt es immer mehr kleine Zahnräder im großen Uhrwerk von Red Bull und der Formel 1. Das ist ziemlich schwierig. Um ehrlich zu sein, ist alles ziemlich offen."

Gut möglich, dass Red Bull den jungen Lynn ein Jahr in der Formel Renault 3.5 parkt um seine Leistungen weiter zu bewerten. In der britischen 2-Liter-Klasse der Renault Wolrd Series gewann Lynn 2011 den Titel. "Ich glaube, dass ich in den nächsten zwei oder drei Wochen sicherlich mehr über meine Zukunft weiß, wenn die Formel-1-Saison vorbei ist", sagte er. "Das wird spannend. Ich habe drei oder vier Optionen und wenn sich eine davon erfüllt, wäre das klasse. Ich bin sicher, dass eine davon klappen wird, aber bis dahin ist noch nichts entschieden. Es sieht aber gut aus für mich."