Freust du dich darauf, den Yas Marina Kurs wieder in Angriff zu nehmen?
Romain Grosjean: Definitiv. Ich denke, es ist eine gute Strecke mit einer sehr schönen Paddock-Anlage, meiner Meinung nach mit die beste im Kalender. Es ist auch ein sehr besonderer Grand Prix, da er bei Tageslicht beginnt und unter Flutlicht endet, was es für die Fans unglaublich macht, denn sie können durch unsere Visiere gucken und können sehen, wie sehr wir uns konzentrieren. Es ist sehr schwierig, im ersten und dritten Training am Setup zu arbeiten, da die Bedingungen nicht repräsentativ sind zu denen, die wir im Qualifying und Rennen vorfinden. Daher wird das zweite Training für mich und meine Ingenieure umso wichtiger und es ist eine Session mit ziemlich viel Druck. Es ist ein Kurs mit langsamen Kurven, also einer, mit dem wir ein paar Probleme haben könnten, aber ich bin zuversichtlich, dass wir das Auto so hinbekommen, dass wir das bestmögliche Ergebnis erreichen können. Pastor und ich werden alles in unserer Macht Stehende tun.

Welchen Unterschied werden deiner Ansicht nach in Abu Dhabi die weichen und superweichen Reifen machen?
Romain Grosjean: Das könnte einen ziemlich großen Unterschied machen. Es ist ein ziemlich schönes Gefühl, verschiedene Rennen mit unterschiedlichen Reifenstrategien in Angriff zu nehmen. Wenn die Reifen im Rennen eine größere Rolle spielen, dann gibt uns das die Chance, etwas mitzumischen, auch wenn es nur für eine begrenzte Zeit ist. Vielleicht können wir eine andere Strategie nutzen, die uns in die Karten spielt. Das letzte Mal haben wir die superweichen Reifen in Singapur verwendet und ich war damals wirklich zufrieden mit dem Auto. Daher hoffe ich, dass ich in Yas Marina ein ähnliches Gefühl mit dem Auto haben werde. Wenn du dieses gute Gefühl hast, dann macht dich das so viel selbstbewusster.

Du bist in Interlagos eine andere Strategie gefahren als die meisten anderen und das schien sich bis zu deinem Motorproblem auszuzahlen. Wie lief es aus deiner Sicht?
Romain Grosjean: Brasilien war insgesamt ein kniffliges Event, denn die Streckentemperatur hat sich im Verlaufe des Events häufig geändert. Am Freitag war es sehr heiß, am Samstag war es kühl und am Sonntag sollte es ähnlich sein. Dementsprechend haben wir unsere Strategie geplant. Im Rennen fanden wir es extrem schwer, Temperatur in die Reifen zu bekommen und sie so zum Arbeiten zu bringen, wie wir es wollten. Am Ende bedeutete das, dass wir auf eine Drei-Stopp-Strategie wechseln mussten. Das hat uns viel gekostet. Wir werden generell alle Strategie-Optionen erkunden, denn im Moment haben wir nicht die Pace, um an der Spitze zu kämpfen. Wir müssen in unserer Herangehensweise geschickter sein.

Wie gehst du das letzte Rennen der Saison an?
Romain Grosjean: Wir haben ein paar Upgrades, die uns etwas mehr Leistung bringen sollten und bei doppelten Punkten, die vergeben werden, weiß man ja nie! Wir werden so hart wie möglich arbeiten, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen und für das Team zu Hause in der Fabrik eine positive Stimmung für den Winter zu erzeugen. Wenn die Dinge nicht richtig laufen, ist es für alle schwierig, daher wird ein positives Erlebnis dem ganzen Team helfen. Pastor und ich werden unser Äußerstes geben, ein paar starke Punkte nach Hause zu bringen. Manchmal braucht man nur etwas Glück und ein paar clevere Entscheidungen, um großartige Ergebnisse einzufahren, und das werden wir am Sonntag anpeilen.

Was hast du für die Zeit nach dem Saisonende geplant?
Romain Grosjean: Ich freue mich darauf, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen und es wird auch definitiv einen Urlaub geben! Ich habe auch mit dem Race of Champions, das dieses Jahr auf Barbados stattfindet, etwas Spaß eingeplant. Es wird interessant zu sehen sein, ob ich meine Krone behalten kann! Am Ende der Saison ist es unabhängig von der Position in der Tabelle so, dass man sicherlich etwas Ruhe und Entspannung braucht, um die Batterien aufzuladen und um dir dabei zu helfen, dich auf die folgende Saison zu konzentrieren. Das Formel-1-Jahr beginnt Anfang Februar mit den Wintertestfahrten und endet Ende November, daher hat man unter der Saison nicht viel Ruhe. Zudem muss man viel reisen, was noch mehr Energie kostet. Selbst wenn man eine großartige Saison hat, braucht man etwas Zeit, um runterzukommen. Das Team zu Hause in der Fabrik hat wirklich hart gearbeitet, ohne die Resultate zu bekommen, die es verdient. Sie brauchen daher auch eine Pause. Dann können wir alle erfrischt zurückkommen und stehen in den Startlöchern, die neue Saison anzugreifen. Wir freuen uns alle darauf.