Sebastian Vettel steht in Abu Dhabi vor seinem letzten Rennen für Red Bull. Nach vier Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeistertiteln zieht der Heppenheimer weiter, um 2015 bei Ferrari anzuheuern und sich damit einen Kindheitstraum zu verwirklichen. Hinter Vettel liegt eine schwierige Saison, die er vermutlich sieglos abschließen wird, was für einen amtierenden Champion höchst ungewöhnlich ist. Zum letzten Mal ereilte Jacques Villeneuve in der Saison 1998 dieses Schicksal.

Trotz der verzwickten sportlichen Situation, in der sich Red Bull in diesem Jahr befindet, glaubt Teamchef Christian Horner nicht, dass dies der ausschlaggebende Grund für Vettels Abschied war. "Im Leben kommt alles auf das Timing an", sagte der Brite gegenüber der offiziellen Formel-1-Webseite. "Es war eine harte Saison für Sebastian und bei Ferrari hat sich eine Möglichkeit aufgetan. Vielleicht hätte es diese Möglichkeit in zwölf Monaten nicht mehr gegeben. Sein Timing war also richtig."

Vettel trägt künftig Rot, Foto: Sutton/Fotomontage
Vettel trägt künftig Rot, Foto: Sutton/Fotomontage

Noch wurde der Deal von der Scuderia zwar nicht offiziell gemacht, doch es ist ein offenes Geheimnis, dass Vettels Zukunft in Maranello liegt. "Wir gehen alle davon aus, dass es Ferrari wird", lächelte Horner. "Seb war immer ein großer Fan von Michael Schumachers Leistungen."

Red Bull hatte seit den Wintertestfahrten mit massiven Performanceproblemen zu kämpfen, die erst langsam in den Griff gebracht wurden. Hätte Vettel dem Team die Treue gehalten, wäre der RB10 leistungsfähiger gewesen? "Das weiß ich nicht", antwortete Horner. "Das muss man ihn fragen." Groll hegt der Brite jedenfalls keinen. "Wir können ihm nur für die fantastischen Jahre danken, wünschen ihm für die Zukunft alles Gute und hoffen, dass er oft unseren Heckflügel sehen wird."

Horners Zukunft liegt bei Red Bull

Seine eigene Zukunft sieht Horner bei Red Bull, obwohl er immer wieder als Nachfolger von Bernie Ecclestone ins Spiel gebracht wurde. Sogar bei McLaren soll der 40-Jährige ein Thema gewesen sein. "Ha, das ist das erste Mal, dass ich davon höre", wollte er davon jedoch nichts wissen. "Das ist sehr schmeichelhaft, aber mein Commitment gilt voll Red Bull Racing. Ich habe nicht den Wunsch, woanders zu sein."