Sebastian Vettel und Red Bull gehen nach Abu Dhabi getrennte Wege. Was die technischen Entwicklungen in Hinblick auf 2015 angeht, ist der vierfache Weltmeister schon längst nicht mehr in die Geschehnisse involviert. "All die Dinge, die mit dem neuen Auto passieren, werden nicht mehr mit mir diskutiert. Das ist normal", erklärte Vettel.

Allerdings würde er nicht komplett von Red Bull ausgeschlossen werden. "Wir hatten schon zu Testzwecken 2015er Updates am Auto. Aus Teamsicht ist es am besten, wenn man beide Autos für solche Tests einsetzt", sagte Vettel. Obwohl er zu Ferrari wechselt, herrscht zwischen ihm und den Teammitgliedern kein böses Blut.

"Nach fünf Jahren kennt man den anderen. Zwischen uns herrscht gegenseitiges Vertrauen", verriet der Deutsche. Nichtsdestotrotz ist ihm bewusst, dass das Team Geheimnisse vor ihm hat. "Seit ich dem Team mitgeteilt habe, dass ich gehe, hat man mich natürlich nicht mehr in die Geheimnisse eingeweiht. Ich fühle mich nicht ausgeschlossen, aber schon wie das fünfte Rad am Wagen oder so ähnlich", meinte Vettel.

Vettel ist der Gegner

Bereits kurz nach der offiziellen Trennung hatte Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz erklärt, dass Vettel künftig als Gegner angesehen wird. "Vettel wird von allen Entwicklungen, die wir für das nächstjährige Auto schon jetzt unternehmen, ausgeschlossen", stellte der Österreicher klar und fügte hinzu, weder Groll noch Trauer zu verspüren. "Die Trennung geschieht im Konsens und ist für beide Seiten das Richtige."

Ricciardo genießt die Arbeit mit den Ingenieuren, Foto: Sutton
Ricciardo genießt die Arbeit mit den Ingenieuren, Foto: Sutton

Ricciardo rückt ins Zentrum

Weil Vettel nicht mehr in das Entwicklungsprogramm für 2015 involviert ist, kommt Daniel Ricciardo eine besonders wichtige Rolle zu, was dem Australier durchaus gefällt. "Es ist cool", strahlte er über das ganze Gesicht. "Ich spüre, dass ich das Team jetzt gut genug kenne, um diese Gespräche zu führen, und es fühlt sich gut an, meinen Input zu geben."

Dass die Regeländerungen für nächstes Jahr bei weitem nicht so umfassende wie in den dieser Saison ausfallen, kommt Red Bull entgegen. "Ich denke, wir müssen einfach alles, was wir in diesem Jahr gelernt haben, ins nächste mitnehmen", betonte Ricciardo, der hofft, dass sein neuer Teamkollege Daniil Kvyat so bald wie möglich eingebunden wird. "Je eher er an Bord ist, desto eher kann er mithelfen."