Nick, wir haben fast die gesamte Saison hinter uns - wie anders waren die Rennen 2014 verglichen mit 2013 und davor?
Nick Chester: Es war wirklich ganz anders. Wir haben uns jetzt daran gewöhnt, aber zu Beginn des Jahres mussten wir große Veränderungen begreifen: wie man die Energie verwendet, wie man im Qualifying und Rennen das Meiste aus dem Auto herausholt. Was die Leistung der Reifen angeht hat sich unsere Arbeitsweise wohl nicht allzu sehr verändert. Für die Renningenieure bedeuteten die diesjährigen Änderungen mehr Arbeit, was das Management des Autos angeht. Zum Beispiel ist die Vorbereitung der verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten der ERS-Energie für das Rennen und das Qualifying zusätzliche Arbeit. Es gab einen deutlichen Anstieg, was das angeht, was sie mit den Fahrern besprechen müssen und wie sie das Auto vorbereiten.

Wenn Sie auf einen verbotenen Aspekt des Designs in der Vergangenheit zurückgreifen könnten, was würden Sie nehmen?
Nick Chester: Das ist eine interessante Frage! Viele Designs waren in ihrer eigenen Ära interessant, wie bewegliche Schürzen, Doppeldiffusoren und größere Motoren. Sie würden vielleicht nicht in die Art und Weise passen, wie sich der Sport in Richtung Effizienz und Sicherheit verändert hat, sollten sie zurückkommen! Da wir immer auf das fokussiert sind, was unser Auto schnell macht, würden wir auf das zurückgreifen, was uns in der Vergangenheit geholfen hat, wie die Massedämpfer, Aufhängungsstreben etc. Wir neigen nicht dazu, viel über frühere Zeiten nachzudenken, da unser Fokus immer darauf liegt, unter den aktuellen Regularien die beste Leistung herauszuholen.

Das Team hat eine 'konventionelle' Nase für 2015 erprobt - gab es irgendeine Möglichkeit, etwas Ungewöhnliches in der Art der Nase des E22 zu machen?
Nick Chester: Ich denke nicht. Es gibt immer verschiedene Weisen, die Regeln auszulegen, aber ich denke, dass die meisten Teams 2015 den Weg der konventionellen Nasen einschlagen werden.

Wird das 2015er Lenkrad radikal anders aussehen als das, das wir dieses Jahr verwendet haben?
Nick Chester: Ja, das wird es, so wie vermutlich bei den meisten anderen Teams. Wir werden beim Abu Dhabi Test ein Lenkrad mit einem großen Display testen.

Sind die Fahrer abgesehen von den Tests im Freien Training in die Entwicklungen für 2015 einbezogen?
Nick Chester: Wir haben das gesamte Feedback, das uns die Fahrer bezüglich des aktuellen Autos gegeben haben, gesammelt und sichergestellt, dass wir verstanden haben, wo sie Defizite gespürt haben, damit wir sie beim neuen Auto korrigieren können. In der Vergangenheit kann das auch das Lenkrad und die Rückmeldung der Bremsen einbezogen haben. Wir notieren alles, damit wir es in den E23 integrieren können.

Hilft Stabilität beim Fahreraufgebot über eine gewisse Zeit auch bei der Entwicklung?
Nick Chester: Ja, das hilft, denn man wird besser darin, das Feedback der Fahrer zu interpretieren.

Welche Art Vorbereitung kann das Team im Simulator erledigen?
Nick Chester: Es gibt recht viel, das wir tun können und dass wir von den Fahrern im Simulator ein paar Einschätzungen erhalten, wird uns bei der Entwicklung des E23 helfen. Sie werden einen Vorgeschmack auf die Mercedes Power Unit erhalten und wir werden uns auch Aero-Pakete ansehen, indem wir Ergebnisse aus dem Windkanal verwenden und im Simulator testen.