Bernie Ecclestone schiebt den kleinen Teams den schwarzen Peter für die aktuellen Finanzprobleme zu. "Wenn ich in einem Pokerspiel sitze und kann es mir nicht leisten, mit den anderen zu spielen, fliege ich raus und muss gehen", sagte er knallhart. Auch Ex-Teammanager Flavio Briatore sieht die Teams und nicht etwa Ecclestone in der Verantwortung. "Seine Macht ist nicht mehr so groß, daher ist seine Schuld minimal. Ich würde sagen, es ist die Schuld der Teams", erklärte er gegenüber Rai.

Lotus-Besitzer Gerard Lopez bringen derartige Aussagen auf die Palme. Er kritisiert, dass übersehen wird, welche Kosten die kleinen Teams nicht beeinflussen können. Er könne zwar entscheiden, weniger aerodynamische Teile entwickeln zu lassen, was er auch tue, aber nicht, wie viel die Power Unit von Renault kostet. Diese schlägt mit 40 Millionen Euro zu Buche. Zuvor musste Lotus lediglich acht Millionen Euro für einen Motor auf den Tisch legen. "Ich kann nicht entscheiden, das zu ändern. Ich habe in der Tat gegen diese Motoren gestimmt, also wie kann ich für diese Situation verantwortlich sein?"

Man sollte seiner Ansicht nach stattdessen mit dem Finger auf die Teams zeigen, die nicht gewillt seien, das System zu ändern. "Niemand spricht über die Tatsache, dass wir nie um mehr Geld gebeten haben: wir haben um weniger Kosten gebeten", stellte er klar. "Und jetzt wird mit dem Finger auf uns gezeigt, damit wir es anders lösen." Daher empfindet Lopez die aktuelle Diskussion als lächerlich. Dennoch habe er noch nicht resigniert. "900 Millionen Dollar gehen in den Sport, daher kann ich es immer noch nicht verstehen, warum wir Teams verlieren."