Die Revolution in der Formel 1 ist noch lange nicht abgeschlossen. Bislang wurde viel gesprochen, aber noch nichts unternommen. Die kleineren Teams leiden stärker denn je, spätestens seit dem Aus von Caterham und Marussia wurde aus einer stillen RRA-Bewegung die laute Revolte von Sauber, Lotus und Force India.

"All diese Spekulationen müssen stoppen", sagt jetzt aber einer der Revolutionsführer Vijay Mallya. "Diese Spekulationen bringen niemandem etwas... Unter dem Strich sind wir okay", sagte der Mitbesitzer des Force-India-Rennstalls gegenüber Reuters. Demnach stünde einem Start 2015 nichts entgegen, die Autos seien ohnehin fast fertig.

Erst kürzlich vermeldete der indische Rennstall mit Sitz im britischen Northamptonshire einen Verlust in Höhe von 38,5 Millionen Pfund (49,10 Millionen Euro). Auch die Schwierigkeiten, in denen sich Mitbesitzer Subrata Roy derzeit befindet, spielt Mallya herunter: "Sahara ist keineswegs finanziell angeschlagen oder pleite. Ganz im Gegenteil: Sahara hat große finanzielle Ressourcen. Er sollte nur Investoren Geld zurückzahlen und darüber gibt es Ungereimtheiten."

Der indische Unternehmer Subrata Roy sitzt seit März diesen Jahres in einem Gefängnis in Delhi, weil seine Firma Investoren eine Summe in Höhe von 3,4 Millionen Euro nicht zurückzahlt.

Ergebnisse statt Gespräche

Vom Tisch sind die Finanz-Themen aber noch lange nicht. Noch immer streiten sich die kleinen mit den großen Teams über die Verteilung der Gelder. Vor allem Ferrari und Red Bull wollen nichts von ihren großen Kuchenstücken abgeben, Mercedes zeigt sich zumindest gesprächsbereit. Auch CVC, der kommerzielle Rechteinhaber, im Paddock von Bernie Ecclestone repräsentiert, will die gesamte Ausschüttungssumme eigentlich nicht erhöhen.

Mallya und Ecclestone im Jahr 2007, Foto: Sutton
Mallya und Ecclestone im Jahr 2007, Foto: Sutton

Aber die größeren Teams werden sich nicht auf eine andere Verteilung der Gelder einlassen, sollte nicht auch CVC ein Entgegenkommen zeigen und den Topf vergrößern. Nun muss Bernie Ecclestone Überzeugungsarbeit bei Donald Mackenzie leisten. Mackenzie ist Mitbegründer und stellvertretender Vorsitzender des luxemburgischen Finanzunternehmens, das einen Großteil der Rechte an der Formel 1 hält.

Ecclestone hatte zwar höhere Auszahlungen, derzeit werden rund 900 Millionen Dollar an die Teams ausgeschüttet, abgelehnt, wollte sich diesbezüglich aber noch mit Mackenzie unterhalten. Das Gespräch soll am Dienstag nach dem Brasilien GP stattfinden. "Wenn ich am Ende der Woche noch nichts von ihm gehört habe, werde ich ihm eine dezente Erinnerung zukommen lassen", drängt Mallya endlich auf Ergebnisse.