Es war der Schmunzler des Wochenendes: Felipe Massa bog beim Großen Preis von Brasilien - seinem Heimspiel - eine Box zu früh zum Reifenwechsel ab und hoffte vergeblich, bei der McLaren-Crew abgefertigt zu werden, die den 33-Jährigen postwendend eine Garage weiter, zur Williams-Stammcrew schickte.

Ein Zwischenfall der auch schon Titelanwärter Lewis Hamilton wiederfuhr: Beim Malaysia GP 2013 bog der Brite, der erst vor jener Saison von McLaren zu Mercedes wechselte, wohl aus Gewohnheit bei seinen alten Mechanikern ein. Auch dieser Ausflug blieb, bis auf ein paar verlorene Sekunden, folgenlos.

Rob Smedley, Head of Vehicle Performance bei Williams, nahm eine Teilschuld des Vorfalls seines Schützlings Felipe Massa auf sich. "Ich war mehr verärgert als jeder andere, weil wir die Boxen abgegangen sind und ich am Mittwoch noch darüber nachgedacht habe, was passieren könnte", so Smedley. Williams tauschte zu Beginn des Wochenendes die Boxengasse und stand neben McLaren in der Pitlane, was offensichtlich für Verwirrung beim Brasilianer sorgte.

Rob Smedley fühlte sich für den Boxen-Fehler von Felipe Massa verantwortlich, Foto: Sutton
Rob Smedley fühlte sich für den Boxen-Fehler von Felipe Massa verantwortlich, Foto: Sutton

"Deswegen mache ich mir selbst einen Vorwurf, denn ich habe leider das Offensichtlichste vergessen. In der Regel waren immer Mechaniker mit dunklen Anzügen davor, jetzt hatten sei die gleiche Farbe", stellte der Engländer fest. Die tiefstehende Sonne, die ähnlichen Anzüge und die Gewohnheit seien die Hauptgründe für diesen Fauxpas gewesen, so Smedley weiter. "Deshalb war ich sauer auf mich selbst. Ich hätte darüber nachdenken und sie warnen sollen." Ärgern musste sich der 40-Jährige jedoch nicht allzu lange. Sein Schützling Felipe Massa holte mit Rang drei sein insgesamt fünftes Heimpodium auf dem Kurs in Sao Paulo.

Auch schwierige Situationen gemeistert

Trotz des Glücks im Unglück sah er das Rennen als charakterbildend an, da die vielen Zwischenfälle in der Box doch Hektik in das Geschehen gebracht hätten, stellte Smedley fest. Die Gurt-Probleme Valtteri Bottas' beim ersten sowie der verpatzte dritte Stopp des Finnen rundeten das charakterbildende Rennen für Williams ab.

Trotzdem war Smedley nach dem Rennen hochzufrieden. Smedley: "Aus so einem Rennen mit einem Podestplatz und einem zehnten Rang herauszugehen, zeigt die große Entschlossenheit des Teams. Ich bin sehr stolz, wie wir das alles geschafft haben. Danach ist jeglicher Druck von uns abgefallen."