Lewis Hamilton oder Nico Rosberg - wer macht das Titelrennen? In zwei Wochen fällt die Entscheidung. Showdown in Abu Dhabi! Nach 18 von 19 Rennen führt der Brite die Gesamtwertung mit 17 Punkten Vorsprung auf seinen Mercedes-Teamkollegen an. Rosberg gewann am vergangenen Wochenende in Brasilien, doch nicht wenige Fans und Experten würden Hamilton den Titelgewinn gönnen. Der Brite gewann immerhin zehn Rennen in diesem Jahr, darunter die beeindruckende Fünfer-Serie zwischen Monza und Austin.

Auch aus kommerzieller Sicht gibt es einige Stimmen pro Hamilton. Darunter auch Bernie Ecclestone, der knallhart sagt: "Die meisten Leute haben noch nie von Nico gehört. Deshalb wäre Lewis der bessere Champion, was den Sport anbelangt." Der Formel-1-Boss glaubte, dass 80 Prozent der US-Amerikaner und auch weltweit Hamilton kennen. In den Staaten ist das sicherlich auch der Fall, weil Hamilton mit Sängerin Nicole Scherzinger eine nicht unbekannte Lebensgefährtin hat.

Lewis der bessere Champion

"Persönlich dachte ich, dass Lewis ein guter Champion wäre", so Bernie Ecclestone im Doppel-Interview mit Hamilton auf der offiziellen Formel-1-Homepage. "Weltweit ist er bekannter als Nico. Deshalb wäre er für den Sport der bessere Champion." Dabei war Ecclestone zu Beginn des Jahres überzeugt, dass Rosberg das Rennen der Silberpfeile machen würde. Eine Zeit lang hatte es sogar danach ausgesehen, nach dem zwölften Saisonrennen in Spa samt Kollision führte der Deutsche mit 29 Zählern Vorsprung. Erst in Monza wendete sich das Blatt zugunsten von Hamilton.

"Ich dachte, dass Nico Champion wird", so Ecclestone. "Denn ich dachte, dass das dem Team besser passen würde. Und in meiner Position fand ich, dass es für die Formel 1 besser wäre einen Champion zu haben, der mehrere Sprachen spricht. Ich dachte, wenn es Hilfe geben würde - und ich bin sicher, dass das nicht der Fall war - dann würde es von einem deutschen Team ein bisschen mehr Unterstützung für einen deutschen Fahrer geben. Deshalb war ich sicher, dass es Nico machen würde."

Auf das Bild klicken, um es zu vergrößern, Foto: Motorsport-Magazin.com
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So hatte es Bernie nicht geplant...

Vor dem Finale in 'Abu Double' liegt der Vorteil jedoch bei Hamilton. Er kann aus eigener Kraft seinen zweiten Titelsieg nach 2008 einsacken, muss die Ziellinie nur vor Rosberg überqueren. Der Sieg oder Platz zwei reichen ebenfalls aus ohne dass Rosberg eingreifen kann. Dank der doppelten Punkte in Abu Dhabi hat Rosberg aber zumindest eine theoretisch höhere Wahrscheinlichkeit, doch noch seinen ersten WM-Sieg zu feiern. Dabei hatte Ecclestone ursprünglich ein anderes Ende für die Saison 2014 angedacht.

Der F1-Boss wollte eigentlich doppelte Punkte in den letzten drei Rennen des Jahres. "Das wäre besser und fairer gewesen", stimmte Hamilton nun beim Doppel-Interview zu. Bernie: "So wollte ich es auch. Ich hätte nie gedacht, dass es zu solch einer Situation kommen würde. Ich dachte, dass Nico in der Gesamtwertung wegziehen und Lewis vielleicht aufholen würde. Lewis hätte sich dann bis zum Rennen in Monza berappelt und trotz des großen Rückstandes eine Chance. Mit Siegen in den folgenden drei, vier Rennen hätte er aufgeholt - und mit doppelten Punkten in den letzten drei Rennen hätte es klappen können. Das war zumindest der Plan, aber so lief es nicht."