Der Traditionsrennstall Ferrari lieferte auf dem Autodromo Jose Carlos Pace ein unauffälliges Rennen ab. Der teaminterne Zweikampf zwischen Kimi Räikkönen und Fernando Alonso ging dank frischerer Reifen an den Asturier.

Räikkönen, der nach schwächerem Start auf Rang elf zurückfiel und in Runde acht auf die härtere der beiden Reifenmischungen wechselte, entschied sich für eine Zwei-Stopp-Strategie. Dieser Schachzug bescherte dem Finnen im Verlauf des Rennens Positionen in der Spitzengruppe. Räikkönen wartete bis zu seinem zweiten Service bis Runde 36.

Kimi Räikkönen musste sich Fernando Alonso knapp geschlagen geben, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen musste sich Fernando Alonso knapp geschlagen geben, Foto: Sutton

Ärgerlich: Der F14T Räikkönens rutschte der Boxencrew vom Wagenheber, sodass der Finne vier wertvolle Sekunden in der Box verlor. "Im zweiten Stint haben wir realisiert, dass wir mit einer Zwei-Stopp-Strategie Boden gutmachen können, aber bei meinem zweiten Stopp habe ich viel Zeit verloren, der mich ein paar Positionen gekostet hat", resümierte Räikkönen nach dem Boxen-Fauxpas.

Teaminterner Kampf geht an Alonso

Diese zusätzlichen Sekunden spielten seinem Teamkollegen Fernando Alonso in die Karten, der einmal mehr ein starkes, aber unauffälliges Rennen absolvierte. Der Spanier schloss im letzten Rennviertel auf den Finnen auf, mühte sich anfangs jedoch vergeblich, Räikkönen mit bedeutend frischeren Reifen zu passieren. Der Finne wehrte sich hart, musste sich Alonso letztlich aber geschlagen geben.

"Die Abnutzung war heute sehr hoch, besonders im ersten Stint mit den weichen Reifen. Als ich Kimi überholte, waren meine Reifen neuer, da er nur zwei Stopps gemacht hatte, aber ich musste nach dem Überholmanöver Sprit sparen, daher war mehr nicht drin", erklärte sich Alonso im Anschluss an das Rennen. Am Ende fehlten Räikkönen zwei Sekunden auf seinen Noch-Stallkollegen Alonso. Der Spanier war trotz der harten Gangart Räikkönens keineswegs frustriert. "Ich bin sehr sehr glücklich und verspüre keinerlei Frustration", sagte Alonso. Auch der Finne sah den Positionskampf mit dem Teamkollegen gelassen. "Es war normales Racing", resümierte der Iceman trocken.

Glück hatte der Finne dennoch: Die riskante Zwei-Stopp-Strategie, die mit stark abbauenden Medium-Walzen einherging, hätte dem Iceman fast noch Rang sieben gekostet. Ganze zwei Zehntel trennten Räikkönen vom heranstürmenden Nico Hülkenberg, der lange Zeit des Rennes entweder knapp vor, oder knapp hinter dem 35-Jährigen zu finden war, ehe er kurz vor Rennende noch einmal auf die weiche Mischung wechselte. Trotzdem zeigte sich der Iceman mit dem Verlauf des Wochenendes zufrieden. "Wir verlassen Interlagos mit einem guten Gefühl und obwohl wir noch viel Arbeit vor uns haben, stimmt mich dieser kontinuierliche Fortschritt positiv für die Zukunft", so Räikkönen.