So oft wie er hat in dieser Saison kaum ein anderer Fahrer das Podest verpasst. Beim Brasilien Grand Prix in Sao Paulo landete Jenson Button erneut auf dem vierten Platz - schon zum vierten Mal in diesem Jahr. Dennoch war der McLaren-Pilot zufrieden mit seiner Leistung: "Ich habe beide Red Bull, beide Ferrari und einen Williams geschlagen, das ist nicht verkehrt. Das war heute ein tolles Rennen für uns."

Das Duell mit Räikkönen machte Button viel Spaß, Foto: Sutton
Das Duell mit Räikkönen machte Button viel Spaß, Foto: Sutton

Den Grundstein zu Erfolg legte Button bereits in der Startphase, als er den beiden schnellen Williams folgten konnte. "Ich habe auf den weichen Reifen richtig attackiert, konnte so im DRS-Fenster bleiben und mich etwas von den Verfolgern absetzen. Leider haben meine Hinterreifen etwas zu schnell abgebaut, daher konnte ich nicht länger vorne dran bleiben." Nachdem Button seine Position im mittleren Stint fest im Griff hatte, wurde es im letzten Renndrittel noch einmal spannend.

"Leider gab es Kommunikationsprobleme und ich habe es verpasst, zum richtigen Moment an die Box zu fahren", so Button über Probleme mit dem Funk. Er musste eine weitere Runde draußen bleiben und verlor so wichtige Zeit im Duell mit Sebastian Vettel, der bereits zwei Umläufe zuvor zum dritten Reifenwechsel an der Box war. "Letztlich hat es dann aber doch geklappt." Auch im Zweikampf mit Kimi Räikkönen, der auf einer anderen Strategie unterwegs war, wusste Button zu überzeugen. "Ich habe schon gedacht, dass es für die Zuschauer ein langweiliges Rennen wird, aber dann kam das Duell mit Kimi. Es war wirklich hartes Racing, aber absolut fair. Das hat wirklich Spaß gemacht." Gleichzeitig stellte Button klar: "Ich bin noch nicht bereit, damit aufzuhören. Ich bin hier, um Rennen zu fahren."

Auf die Reifen kommt es an

In der Schlussphase war es dann ein relativ ungefährdeter vierter Platz, da vom auf den Geraden deutlich langsameren Vettel keine direkte Gefahr drohte. Wirklich ausruhen durfte sich Button aber dennoch nicht: "Auf dieser Strecke muss man immer auf die Reifen aufpassen. Man muss immer genau schauen, wann man attackieren kann."

Genau an dieser Erfahrung schien es Buttons Teamkollegen Kevin Magnussen beim ersten Auftritt in Interlagos gemangelt zu haben. "Das war kein gutes Rennen für mich. Ich hatte sehr viel Verschleiß, obwohl ich immer versucht habe die Reifen zu schonen", berichtete der Däne über seine Schwierigkeiten. Letztlich kam er etwas mehr als 20 Sekunden hinter Button auf dem neunten Platz ins Ziel. "Ich habe noch versucht einige Fahrer hinter mir zu halten, aber Jungs wie Fernando oder Nico waren einfach viel schneller als ich, daher war es nicht möglich. Immerhin hat Jenson heute viele Punkte für das Team geholt, sein vierter Platz ist sehr eindrucksvoll."

Auch McLaren-Renndirektor Eric Boullier unterstrich nach dem vorletzten Grand Prix der Saison: "Heute kam alles auf die Reifen an." Ein besondere Lob hatte Boullier wenig überraschend für Button übrig. "Auch wenn der vierte Platz nicht das Ziel von McLaren ist, war es eine tolle Belohnung für die harte Arbeit der Ingenieure, die das Auto nach der schwachen Leistung am Freitag noch stark verbessert haben."