Sebastian Vettels vorletztes Rennen in Diensten von Red Bull begann denkbar schlecht. Der Heppenheimer startete in Brasilien vom sechsten Platz, beging in der vierten Kurve jedoch einen Fehler, sodass er von Kevin Magnussen und Fernando Alonso überholt wurde. "Ich wusste nicht genau, wie aggressiv Kevin sein würde und habe die Türe etwas weiter aufgelassen", erläuterte er das Malheur. "Ich bin zu weit hinausgekommen, deshalb kamen zwei Leute vorbei."

Es war nicht das erste Mal, dass Vettel in dieser Kurve Probleme hatte. 2012 wurde er beim WM-Finale an selber Stelle von Bruno Senna umgedreht, fiel ans Ende des Feldes zurück und musste hart kämpfen, um den sicher geglaubten Titel tatsächlich zu fixieren. "Vielleicht hatte ich wegen vor zwei Jahren nicht die besten Erinnerungen", versuchte er, seine defensive Fahrweise zu erklären.

In weiterer Folge lieferte sich Vettel ein Duell mit den Ferrari-Piloten. Besonders sehenswert war sein Überholmanöver gegen Kimi Räikkönen in Kurve sechs. "Ich habe gesehen, dass sich Button auf der Geraden schon schwer getan hat, vorbeizukommen, deshalb musste ich es in der Kurve probieren", schilderte er.

Schlussendlich setzte sich der Heppenheimer an seinem zukünftigen Teamkollegen auf der Außenbahn vorbei. "Ich habe in dieser Kurve schon ein paarmal außen überholt", erinnerte er, hatte für seinen finnischen Kumpel aber auch Lob auf Lager: "Das klappt natürlich nur, wenn der andere auch mitspielt."

Im teaminternen Duell hatte diesmal Ricciardo das Nachsehen, Foto: Sutton
Im teaminternen Duell hatte diesmal Ricciardo das Nachsehen, Foto: Sutton

Damit lag Vettel an der fünften Stelle, an der er letztlich auch die Ziellinie überquerte. "Schade, dass es nicht zu Platz vier gereicht hat", zeigte sich mit Blick auf den vor ihm klassierten Button ein wenig enttäuscht. "Wir dachten, wir kommen am McLaren noch vorbei."

WM-Duell gegen Ricciardo verloren

In der Weltmeisterschaft gelang es Vettel, sich vom sechsten auf den vierten Rang vorzuschieben und Fernando Alonso sowie Valtteri Bottas zu überholen. Fest steht vor dem letzten Rennen, dass der Red-Bull-Pilot die Saison definitiv hinter seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo beenden wird, obwohl dieser in Brasilien ausschied. Der Rückstand von 55 Punkten lässt sich selbst mit den doppelten Zählern in Abu Dhabi nicht mehr wettmachen.