Die Tage des sportlichen Direktors bei McLaren sind gezählt. Das Rennwochenende in Brasilien ist das vorletzte in der 21-jährigen Karriere des Sam Michael. Am Freitag erklärte sich der 43-Jährige und schilderte seine Gründe für den Rückzug ins Private und die Rückkehr in seine Heimat Australien.

"Zu Beginn möchte ich sagen, dass es eine Ehre und ein Privileg für mich war, mit all den Ingenieuren, Technikern und Fahrern, der Presse und den Leuten im Umfeld der Formel 1 zusammengearbeitet haben zu dürfen", dankte Sam Michael auf der offiziellen FIA Pressekonferenz seinen Weggefährten. Es gäbe so viele fantastische Leute und derartig viele Charaktere, die alle die Liebe zum Racing einen. "Ich war 21 Jahre lang bei vier verschiedenen Teams, habe mir das angeschaut und dachte, dass es an der Zeit sei, wieder nach Australien zurückzukehren", so Michael zu seinem Rücktritt.

Der Hauptgrund sei vorrangig seine Familie. Michael: "Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich meine Kinder gerne aufwachsen sehen möchte. Wenn nicht jetzt, dann bin ich dazu nie in der Lage. Ich freue mich darauf, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen."

Kleinigkeiten würdigen

In seinen 21 Jahren im Rennsport-Zirkus Formel 1 habe Michael mit vielen inspirierenden Leuten zusammengearbeitet. Unter anderem mit weiteren Größen der Branche wie Gary Anderson, Frank Williams oder Patrick Head. Zwar seien die Rennsiege in den Jahren fantastisch gewesen, trotzdem dürfe man die vielen kleinen Bereiche im Gesamtprojekt Formel 1 nicht vergessen.

Sam Michael hat die Sonnenbrille für den Strandurlaub schon ausgepackt, Foto: Sutton
Sam Michael hat die Sonnenbrille für den Strandurlaub schon ausgepackt, Foto: Sutton

"Als Alexander Wurz 2007 von hinten noch auf das Podium fuhr oder Nico Rosbergs erster Grand Prix, bei dem er quasi mit einer Runde Rückstand in das Rennen ging und letztlich noch Rang sieben eroberte und zudem die schnellste Runde fuhr. Solche Momente schweißen ein Team zusammen", so Michael weiter.

Seine berufliche Zukunft lässt der Australier noch offen. "Für den Moment will ich einfach nur zurück nach Australien und mich meiner Familie widmen." Seitdem der Abschied bei McLaren öffentlich wurde, seien ihm schon einige interessante Projekte angetragen worden. Doch er sehe keinen Bedarf, vorschnell zu handeln, sondern wolle lieber ein paar Tage am Strand verbringen.