0.912 Sekunden Rückstand und eine große Hoffnung: Valtteri Bottas ist nach dem fünften Rang im Freien Training von Brasilien voller Optimismus für den Rest des Wochenendes. Tatsächlich war der Williams-Pilot zuletzt im Freien Training von Sochi so nah an den beiden Mercedes-Piloten. Im Qualifying kämpfte der Finne dann sogar um die Pole Position und blieb schließlich - durch einen Fehler - nur zwei Zehntel hinter den Silberpfeilen zurück.

In Brasilien kann sich Bottas ein ähnliches Szenario vorstellen, wobei er Mercedes weiterhin klar vorne sieht. "Ich denke, dass sie immer noch einen recht großen Vorsprung haben. Aber unsere Pace am Freitag sieht im Vergleich zu anderen Wochenenden nicht schlecht aus - zumindest die Pace auf eine Runde", gab sich der Finne hoffnungsvoll. Nun warte allerdings noch Arbeit an der Balance.

Valtteri Bottas wünscht sich trockene Bedingungen, Foto: Sutton
Valtteri Bottas wünscht sich trockene Bedingungen, Foto: Sutton

Bitte kein Regen

Ein etwas überraschendes Fazit für Bottas, denn Williams war mit leichten Zweifeln nach Interlagos gereist. Das Team erwartete zwar, in Brasilien bei der Musik zu sein, das Autodromo Jose Carlos Pace gehört aber nicht zu den Paradestrecken des FW36. Eine Unbekannte bleibt aber bestehen. "Für Freitag war es nicht so schlecht, es lief ok. Aber wir wissen nicht, was mit dem Wetter passiert", warnte Bottas.

Sollte es regnen, wäre die gute Ausgangslage der Williams wieder in Gefahr. Gerade in den Kurven verlieren Bottas und Massa auf die Konkurrenz von Mercedes und Red Bull, was sich bei Regen nochmals verschlimmern würde. "Wir mögen es trocken lieber, aber sollte es nass sein, sind wir optimistisch, dass wir uns seit Beginn der Saison bezüglich des Reifenmanagements und allem anderen deutlich im Nassen verbessert haben", versuchte Bottas positiv zu denken.

Ein nasses Wochenende würde aber bedeuten, dass die Erkenntnisse der bisherigen Freien Trainings wenig aussagekräftig wären. Speziell durch den neuen Asphalt der Strecke eine Herausforderung - selbst im Trockenen. "Die Strecke fühlte sich recht anders an durch den neuen Belag", schilderte Bottas seine Eindrücke. "Es sieht aber so aus, als wäre eine anständige Menge Grip vorhanden und es wurde sehr schnell sauber." Lediglich mit den Option-Reifen hatte der Finne leichte Graining-Probleme - vor allem an der Hinterachse -, die aber geringer als noch 2013 ausfielen.

Felipe Massa möchte seinen Fans ein gutes Ergebnis schenken, Foto: Sutton
Felipe Massa möchte seinen Fans ein gutes Ergebnis schenken, Foto: Sutton

Asphalt mach Massa das Leben schwer

Teamkollege Felipe Massa war ebenfalls etwas überrascht von den guten Grip-Verhältnissen des neuen Asphalts auf seiner Heimstrecke. Für den Brasilianer ging es in den 180 Minuten Training vorrangig darum, das Auto und seine Balance auf dem neuen Asphalt zu untersuchen - mit mäßigem Erfolg. "Der Asphalt ist so neu und damit recht dreckig. Da die Temperaturen sehr hoch waren, war es recht schwierig, die Balance des Autos auf den Longruns richtig zu verstehen", gab der Vizeweltmeister von 2008 ehrlich zu.

Mit seiner persönlichen Bestzeit von 1:13.099 Minuten blieb er sechs Hundertstel hinter Bottas respektive eine knappe Sekunde hinter Mercedes zurück - eine gute Basis für den Brasilianer, der bei seinem Heimrennen unbedingt auf dem Podest stehen möchte. "Da sich die Strecke verbessert, hoffe ich, dass wir dem Fortschritt mit dem Handling folgen können, um sicherzustellen, dass wir morgen im Qualifying im Kampf dabei sind."