Seit Monaten gilt ein Wechsel von Fernando Alonso von Ferrari zu McLaren-Honda als klare Sache. Weder der Spanier noch das Team äußerten sich aber direkt zu Vertragsgesprächen - bis jetzt. In Brasilien ließ sich McLaren-Renndirektor Eric Boullier ein paar Details entlocken. Er bestätigte, dass es Verhandlungen zwischen Alonso und Ron Dennis geben würde und äußerte sich zu den Verzögerungen. "Es gibt viele Gründe und natürlich unterliegen auch viele der Schweigepflicht", sagte Boullier, bevor er sofort wieder versuchte, das Gespräch in Richtung des Brasilien GP zu lenken.

Klar ist aber: Honda hat mit den Vertragsverhandlungen bezüglich Alonso nichts zu tun. Das obliegt alleine McLaren und Ron Dennis. "Der offizielle Bewerber in der Starterliste der FIA ist McLaren. McLaren ist die Partei, die die Verträge mit den Fahrern abschließt und niemand sonst", unterstrich Renndirektor Boullier bei Sky.

Gemeinsam mit Honda möchte McLaren wieder nach vorne, Foto: Sutton
Gemeinsam mit Honda möchte McLaren wieder nach vorne, Foto: Sutton

Mit Honda an die Spitze

Gemeinsam möchte die Mannschaft 2015 wieder ganz vorne angreifen und in den kommenden Jahren wieder eine Chance auf den Titel haben. Daher bittet Boullier sowohl in Fahrer- als auch allen anderen Fragen um Geduld. "Das einzige, was ich sagen kann, ist, dass es nicht ein paar Monate, oder vielleicht ein paar Jahre dauert, um ein Siegerteam auf die Beine zu stellen - und wir wollen so lange wie möglich gewinnen."

Um diese Langfristigkeit zu garantieren, benötigt McLaren viel Vorlaufzeit und fordert weiterhin Zeit, um die optimalen Lösungen für die Zukunft zusammenzustellen. "Wir haben bereits unser Fahreraufgebot - oder die Strategie des Unternehmens - in zwei Jahren, in vier Jahren und in sechs Jahren", untermauerte Boullier. Diese langfristige Planung würde die Vertragsverkündungen weiter hinauszögern. "Wir wollen zur richtigen Zeit mit den richtigen Fahrern bereit sein."

Brundle gefällt möglicher Button-Abschied nicht

Für den ehemaligen Formel-1-Piloten und guten Bekannten von Jenson Button scheint die Fahrerfrage bei McLaren allerdings bereits geklärt. "Das generelle Empfinden ist, dass Alonso bei Honda unterschreiben und bei McLaren fahren wird, die Magnussen behalten werden", schilderte Brundle die Gerüchteküche des Paddock. Allerdings glaubt Brundle nicht, dass McLaren verantwortlich für die Verzögerungen ist. "Alonso hat eine Situation, die er mit Ferrari klären muss, McLaren muss abwarten und die beiden Angestellten befinden sich in der Schwebe."

Für Brundle sollte diese Situation aber schnell geklärt werden, um die Fans nicht weiter zu verärgern. Sie würden sehen, wie Fahrer bei Sauber und anderen Teams unterschreiben und gleichzeitig um den Verlust des Weltmeisters von 2009 bangen. Gleichzeitig unterstrich Brundle nochmals, dass er keinesfalls von einem Ende von Button in der Formel 1 sprechen wolle - auch er wisse nicht Bescheid. Die Enttäuschung über einen Button-Abgang aus der Königsklasse wäre bei Brundle aber groß. "Er ist ein großartiger Botschafter für die Formel 1 und einer der stilvollsten Fahrer, der jemals in einem Formel-1-Auto Platz genommen hat", lobte Brundle bei Sky.

Nach 15 Jahren, 264 Grand Prix, 15 Siegen und einem Titel 2009 könnte die Karriere von Button also nach Abu Dhabi zu Ende sein. Für Brundle sind gerade diese Erfahrung und sein Erfolg ein Grund für den Abschied, da er deutlich teurer als beispielsweise Rookie Kevin Magnussen ist. Den potenziellen Abschied Buttons aus der Formel 1 hatte sich Brundle aber deutlich anders vorgestellt. "Ich denke einfach, dass er die Möglichkeit verdient hätte, selbst zu entscheiden, wann er aufhören möchte und es hätte besser mit einer Abschieds-Tour gehandhabt werden sollen."