Ein Jahr ohne Vettel-Finger! - Kämpfer Vettel: Ein Sieg ist immer möglich

Wird Sebastian Vettel der neue Jacques Villeneuve? Ausgerechnet dem Vierfach-Serienchampion droht 2014 genau das, was zuletzt dem Kanadier blühte: Als bisher letzter Weltmeister erwischte Villeneuve 1998 eine Folgesaison ohne Sieg.

Nur zwei Chancen bleiben dem Deutschen noch, dieses unrühmliche Schicksal abzuwenden. In Interlagos kehrt Vettel nun zunächst zurück zum Ort seines bisher letzten Sieges. 2013 beendete er dort seine Weltmeistersaison mit dem neunten Triumph in Serie.

Vettel der Regentänzer

Ein Sieg am Zuckerhut muss also dringend her - und lauscht man zwischen den Zeilen, scheint Vettel sogar ganz optimistisch, was das angeht. "Ich denke, es gibt immer eine Chance zu gewinnen - ganz egal, bei welchem Rennen", sagt Vettel in Sao Paulo. "Aber es scheint, als könnten hier in Brasilien irgendwie mehr Dinge passieren", deutet er vielsagend an.

Mehr Dinge sind in Brasilien in erster Linie mehr Regentropfen. Für das Rennwochenende erwarten die Meteorologen die üblichen Wetter-Eskapaden mit Kaskaden-Folgen auf einer Berg-und-Tal-Bahn wie dem Autodromo José Carlos Pace. "Und darauf hoffe ich", sagt Vettel angesprochen auf ein mögliches Regenrennen.

Vettel: Hätte schon längst gewonnen, wenn ...

"Wenn alles normal läuft, bekommen wir ein Rennen im Trockenen und müssen erwarten, dass die Mercedes gewinnen, weil sie einen relativ großen Vorteil haben. Aber die Vorhersagen sehen recht interessant aus", spekuliert Vettel.

Dass er noch immer um seinen ersten Saisonsieg zittern muss, schreibt der vierfache Weltmeister vor allem dem Pech zu. Es habe durch aus Rennen gegeben, bei denen nur Kleinigkeiten einen Sieg verhindert hätten: "Es gab Rennen, die ich hätte gewinnen können, wenn die Dinge nur ein bisschen anders gelaufen wären."

Siegchancen in Kanada, Ungarn und Singapur

Als Beispiele nennt Vettel Ungarn, Singapur und Kanada. Auf dem Hungaroring sei ihm nur das Safetycar dazwischen gekommen. Sonst hätte er genauso gut gewinnen können wie Teamkollege Daniel Ricciardo. In Singapur habe die Pace nur knapp nicht gereicht und in Kanada wäre es "eine ganz andere Geschichte" gewesen, hätte er nur eine Runde später gestoppt. "Es ist aber kein Geheimnis: Bei den meisten lag der Sieg außer Reichweite, weil die Mercedes so weit weg waren", gibt Vettel zu.

Vettel selbst sieht in seiner Durststrecke kein großes Problem. "Es gab immer wieder Menschen, die für längere Zeit nicht gewonnen haben. Das gehört manchmal eben auch zur Formel 1", erinnert Vettel. Trotzdem sei er froh, dass die Seuchensaison nun dem Ende entgegen gehe.