Im Nachgang zum US GP meldete sich Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci zu Wort, der seine Kritik an den kleinen Teams erneuerte und die Formel 1 nur als Becken für die wirklich großen Fische auf dem Markt sieht. Zudem forderte der Italiener eine Aufstockung des Investments, um einen größeren Gewinn zu erwirtschaften.

Diese Äußerungen ließen Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn aufhorchen. "Ferrari sollte etwas mehr daran gelegen sein, zu erfahren, was im hinteren Bereichs der Startaufstellung los ist", sagte Kaltenborn in Anspielung an die Ferrari-Kundenmotoren, die in den Sauber-Boliden verbaut sind. Die größeren Hersteller benötigten gute Resultate, um das Projekt zu refinanzieren.

"War es nicht Marco Mattiacci, der sagte, dass er von seinen Investoren die Frage des Ertrags gestellt bekam? Wie will er sein Business-Modell, das auf große Hersteller im Rücken setzt, den kleinen Teams der Branche erklären? Ich glaube nicht, dass die Hersteller so viel Geld in ein Business-Modell investieren würden, das nicht besteht. Ich weiß, wovon ich spreche", zeigte sich die starke Frau bei Sauber erbost über die Äußerungen ihres Kollegen. Blieben die Resultate und Gewinne aus, würden die Hersteller laut Kaltenborn so handeln wie es 2009 BMW tat - und bei Sauber und aus der Formel 1 ausschied.

Mattiacci will die Einnahmen erhöhen

Marco Mattiaccis fand in Austin harsche Worte zum Thema Kosten. Der Italiener vertritt die Meinung, dass ein Verzicht auf die Einnahmen zu Gunsten der finanzschwächeren Rennställe keine Lösung für die großen Teams sei. Mattiacci sieht in den Einnahmen eher noch weitere Investmentmöglichkeiten. "Es geht nicht darum festzulegen, welche Teams größer oder kleiner sind. Es gibt so viele Firmen und Investoren auf der Welt die so eine phänomenale Motorsportplattform wie die Formel 1 finanzieren sollten."

Gerade mit Blick auf den amerikanischen Markt zeigt sich Mattiacci hungrig auf weitere Investitionen. "Wir brauchen konkurrenzfähige Teams, die einen soliden wirtschaftlichen Hintergrund haben", strich der Italiener hervor und fügte an: "Als jemand, der an die Formel 1 glaubt, denke ich, dass der Fokus nun darauf liegen muss, wie man die Einnahmen erhöhen und den Kuchen größer machen kann." Ferrari setzt rund dreißig Prozent seiner Autos in den USA ab.