Lewis Hamilton kehrt dieses Wochenende auf jene Rennstrecke zurück, auf der er 2008 seinen ersten WM-Titel gewann. "Ich musste Fünfter oder besser werden, um den WM-Titel zu gewinnen. Aber bis zur letzten Kurve der letzten Runde war ich Sechster. Ich überholte Timo [Glock] innen und als ich über die Ziellinie fuhr, wusste ich nicht, ob ich es geschafft hatte. Bis das Team mir über Funk mitteilte, dass ich die Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Das war eine unglaubliche emotionale Achterbahnfahrt", erinnert sich der Brite.

Aktuell ist er auf dem besten Weg seinen zweiten Titel einzufahren. Allerdings ist seine Brasilien-Bilanz nicht gerade die Beste - genauso wie die von Teamkollege Nico Rosberg. "Meine Bilanz auf dieser Strecke ist durchwachsen. Aber der Kurs gefällt mir sehr. Das Rennen steckt normalerweise voller Action. Es wäre großartig, wenn ich dort mit einem guten Ergebnis noch einmal Schwung für den WM-Showdown in Abu Dhabi aufnehmen könnte", erklärte der Deutsche.

Mathematisch können nur noch Rosberg oder Hamilton Weltmeister werden - eine Rechnung, die keinesfalls durch die Zuverlässigkeit gelöst werden soll. "Sollte die Zuverlässigkeit ein Thema werden, könnten die doppelten Punkte beim Finale in Abu Dhabi eine großartige Saison noch überschatten. Unser Augenmerk liegt noch immer zu 100% darauf, sicherzustellen, dass dies nicht passieren wird", stellte Motorsportchef Toto Wolff klar.

Nico Rosberg braucht einen Sieg, Foto: Sutton
Nico Rosberg braucht einen Sieg, Foto: Sutton

Mercedes: Sao Paulo Bilanz

Mercedes in Sao Paulo: Die Wahrscheinlichkeit, dass Mercedes seine Bilanz merklich aufbessert, steht außerordentlich gut, denn die Silberpfeile warten noch auf eine Podiumsplatzierung. Nico Rosbergs fünfter Rang aus der Vorsaison stellt die bisherige Bestleistung dar. Immerhin stimmte die Zuverlässigkeit: Bei acht Starts schied noch kein Mercedes-Pilot aus.

Lewis Hamilton in Sao Paulo: Der Brite wurde 2012 in Führung liegend von Nico Hülkenberg abgeräumt und verpasste damit möglicherweise seinen ersten Sieg in Brasilien. Somit stellt ein dritter Rang aus dem Jahr 2009 Hamiltons Bestleistung dar. 2008 holte der Brite beim wohl dramatischsten Finale der Formel-1-Geschichte mit Platz fünf den schon verlorengeglaubten Titel und stieß Felipe Massa ins Meer der Tränen.

Nico Rosberg in Sao Paulo: 2007 fuhr der Wiesbadener in Diensten von Williams auf den vierten Platz und erzielte damit sein bestes Ergebnis in Brasilien. Neben einem Ausfall folgen danach die Ränge sechs, sieben, 15 und fünf.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Man braucht keine Kristallkugel, um vorherzusagen, dass Mercedes in Brasilien wieder die Gejagten sein werden. Vor allem Lewis Hamilton dürfte auf seiner Erfolsgwelle schwimmend nur schwer zu schlagen sein. Lediglich der Wettergott könnte ihm in die Pole- bzw. Sieges-Suppe spucken. (Kerstin Hasenbichler)