Dass McLaren den Totalausfall des Teams durch Magnussens achten Platz nur bedingt nutzen konnte, wird man bei Force India dankbar zu Kenntnis genommen haben. Ansonsten gab der US GP nur Anlass zu Frust. "Schlechte Erfahrungen wie in Austin gehören einfach zum Geschäft dazu", bilanzierte Teamchef Vijay Mallya. "Unser Duell, um Platz fünf bei den Konstrukteuren, ist dadurch nicht leichter geworden, aber es ist noch nicht entschieden." McLaren ist auf Platz fünf augenblicklich dem indischen Team um 24 Punkte enteilt.

Doch der nächste Dämpfer für Force India folgte bereits. Sergio Perez erhielt eine Strafversetzung von sieben Plätzen, resultierend aus seiner Kollision mit Adrian Sutil in Austin. Der Mexikaner freut sich trotzdem auf das Rennen in Brasilien. "Interlagos ist eine großartige Strecke - du kannst in fast jeder Kurve attackieren. Der Kurs fordert totalen Einsatz. Die Höhenunterschiede, Wölbungen und vielen Kurven der Strecke machen es schwierig, aber es gibt dir auch ein besonderes Gefühl, wenn du damit zurechtkommst", erklärt Perez, der im ersten Freien Training am Freitag sein Cockpit für Daniel Juncadella räumt. Der Spanier bestreitet nach Silverstone und Monza seinen dritten Freitagseinsatz für Force India.

Force India muss in Brasilien McLaren hinter sich halten, Foto: Sutton
Force India muss in Brasilien McLaren hinter sich halten, Foto: Sutton

Besondere Erinnerungen hat das Team an den Brasilien GP 2012. Im Regen führte Nico Hülkenberg 30 Runden lang den Grand Prix an, beendete das chaotische Rennen aber letztendlich auf Platz fünf. "Letztes Mal als Nico für uns in Brasilien fuhr, hat er das Rennen fast gewonnen. Das Rennen damals bleibt als eines der größten der Teamgeschichte in Erinnerung", meinte Mallya.

Hülkenberg beschreibt sein Verhältnis zu Interlagos wie folgt: "Brasilien ist immer eines der Saisonhighlights für mich und ein Kurs, auf der ich immer gut gefahren bin. Die Strecke fühlt sich an wie eine Kartbahn, hat viel Geschichte, ein cooles Layout und einige kultige Kurven. Wir müssen gut vorbereitet sein, den Interlagos ist mit seinem Wetter immer für Überraschungen gut, dafür sollten wir gewappnet sein."

2012 sorgte Nico Hülkenberg in Brasilien für mächtige Furore, Foto: Sutton
2012 sorgte Nico Hülkenberg in Brasilien für mächtige Furore, Foto: Sutton

Force India: Sao Paulo Bilanz

Force India in Sao Paulo: Sternstunde für das indische Team war Nico Hülkenbergs Auftritt in Interlagos 2012, der das Team zwischenzeitig vom ersten Sieg träumen ließ. Der fünfte Platz am Ende ist auch Force Indias beste Platzierung in Brasilien. Im vergangenen Jahr gab es allerdings nichts Zählbares für das Team - die Resta beendete das Rennen knapp außerhalb der Punkte als elfter, Sutil wurde 13.

Nico Hülkenberg in Sao Paulo: Drei Starts, dreimal Punkte, eine Pole Position und 30 Führungsrunden - Hülkenberg kann auf eine erfolgreiche Bilanz in Interlagos zurückschauen. 2010 holte er für Williams bei seinem ersten Auftritt gleich die Pole Position. 2013 erreichte er für Sauber als Achter das Ziel.

Sergio Perez in Sao Paulo: Der Mexikaner hat im Vergleich zu seinen Teamkollegen in Interlagos einiges aufzuholen. Perez startete ebenfalls dreimal, beendete aber keines der Rennen in den Punkten. Bestes Ergebnis: ein 13. Platz 2012 für Sauber. 2013 wurde er im McLaren lediglich 14.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Die Strafe für Sergio Perez ist ein Nachteil, doch Interlagos ist bekannt für seine vielen Überholmöglichkeiten. Mit Nico Hülkenberg hat Force India zudem einen wahren Spezialisten für die Strecke im Boot. Läuft Interlagos normal ab, dürften für Force India Punkte im Bereich des Möglichen liegen. Zu erwarten ist, das Hülkenberg und Perez im Bereich von McLaren und Ferrari performen. Doch wie Hülkenberg bereits prophezeit, Interlagos ist für chaotische Rennen bekannt und sollte das eintreten, kann vor allem Hülkenberg auf einer seiner Lieblingsstrecken ein Ausrufezeichen setzen und der Truppe um Mallya das dringend benötige Erfolgserlebnis bescheren. (Daniel Brickwedde)