Die Formel 1 gastierte in den USA bereits an den unterschiedlichsten Orten, wirklich heimisch wurde sie jedoch nirgendwo. Seit die Königklasse ihre Zelte in Austin aufschlägt, hat sich dies allerdings geändert. Auch im dritten Jahr waren die Tribünen rund um den Circuit of the Americas zum Bersten gefüllt und Stimmung so prächtig wie an kaum einem anderen Ort im Rennkalender.

Volles Haus in Austin, Foto: Sutton
Volles Haus in Austin, Foto: Sutton

Nicht nur aufgrund der neu gewonnenen Akzeptanz der Formel 1 in den Vereinigten Staaten hegt Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci den Wunsch, weitere Grands Prix im Land der unbegrenzten Möglichkeiten auszutragen. "Ich will drei Rennen in den USA", erklärte der Italiener. "Das ist mein Vorschlag, denn der amerikanische Markt ist fundamental, um Einnahmen zu generieren und Sponsoren anzuziehen."

Die Idee, mehr als ein Rennen in den USA zu bestreiten, ist nicht neu, bereits 1982 schlug die Formel 1 ihre Zelte in Las Vegas, Detroit sowie Long Beach auf. Immer wieder gab es in den letzten Jahren vergebliche Versuche, weitere Schauplätze zu etablieren. Während Bernie Ecclestones Prestigeprojekt, ein Straßenrennen in New Jersey vor der Skyline Manhattans, mittlerweile vom Tisch ist, steht dafür offenbar eine Rückkehr nach Las Vegas im Raum.

Durch die Einnahmen, die zusätzliche Rennen in den USA generieren würden, wäre es auch für die kleinen Teams einfacher zu überleben, glaubt Mattiacci. "Wir brauchen konkurrenzfähige Teams, die einen soliden wirtschaftlichen Hintergrund haben", strich der Italiener hervor und fügte an: "Als jemand, der an die Formel 1 glaubt, denke ich, dass der Fokus nun darauf liegen muss, wie man die Einnahmen erhöhen und den Kuchen größer machen kann." Ferrari setzt rund dreißig Prozent seiner Autos in den USA ab.

Mallya hofft auf zusätzliche Sponsoren

Unterstützung erhielt Matttiacci von Force-India-Teamchef Vijay Mallya, der einen jener Rennställe anführt, um die es finanziell nicht zum Besten steht. "Die Vereinigten Staaten sind ein großes Land und könnten mehr als ein Rennen beherbergen", sagte der Inder. "Motorsport ist in den USA sehr populär und es gibt keinen Grund, weshalb die Formel 1 hier nicht neue Fans hinzugewinnen sollte."

Steht ein Comeback in Las Vegas bevor?, Foto: Sutton
Steht ein Comeback in Las Vegas bevor?, Foto: Sutton

Außerdem, so Mallya, wären selbst zwei Rennen in den USA verglichen mit der Vielzahl von Grands Prix, die in Europa stattfinden, zu wenig. "Der Markt in den Vereinigten Staaten ist enorm und kann einerseits helfen, die Einnahmen zu steigern, und andererseits jenen Teams helfen, die mehr Sponsoren benötigen", legte er seine Sicht der Dinge dar.