Rubens Barrichello soll kurz vor einem Comeback in der Formel 1 gestanden haben. Der frühere F1-Pilot habe die Zusage gehabt, die letzten drei Rennen dieser Saison für Caterham zu bestreiten. Das berichtete der F1-Journalist Adam Cooper am Dienstagabend. "Wir wären mit Rubens bei den letzten drei Rennen gefahren", habe Cooper von einer teaminternen Quelle erfahren. "Wir hatten das Sponsoring dafür und alles lief in die richtige Richtung. Das wäre fantastisch gewesen für die Formel 1." Am Ende sagte Caterham allerdings wegen einer eingeleiteten Insolvenz das Rennen in Austin ab.

Da es ähnlich schlecht um den Start in Brasilien am kommenden Wochenende bestellt ist, dürfte sich Barrichellos Comeback-Vorhaben erst einmal erledigt haben. Colin Kolles soll laut Cooper mit der Unterstützung der Brasilien GP-Promoter einen Deal eingefädelt haben, um Barrichello vor heimischer Kulisse ins Caterham-Cockpit zu hieven. Der Lokalmatador hätte demnach Kamui Kobayashi ersetzt, der schon in Spa-Francorchamps für Andre Lotterer Platz machen musste.

Rubinho hat nie richtig mit der F1 abgeschlossen, Foto: Sutton
Rubinho hat nie richtig mit der F1 abgeschlossen, Foto: Sutton

Comebacke wäre toll gewesen

Barrichello, der laut eigener Aussage seine F1-Karriere nie beendet hat, wäre im zarten Alter von 42 Jahren zurück in die Formel 1 gekehrt. "Es wäre toll gewesen, wieder einmal vor meinen Leuten zu fahren und mich dann anständig zu verabschieden", sagte Barrichello gegenüber Cooper. Barrichello bestritt in der Saison 2011 sein bis dato letztes Rennen in der Formel 1. Damals saß er im Williams-Boliden. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz klar gewesen, dass es sein letzter Auftritt als F1-Fahrer sein würde.

Barrichello hat die Hände seitdem allerdings nicht in den Schoß gelegt. Der Brasilianer ging bei diversen Stockcar-Rennen in seiner Heimat an den Start. Zudem arbeitete er bis vor kurzem als TV-Experte für einen brasilianischen Fernsehsender. Dort sei Rubinho laut Mediengerüchten allerdings rausgeworfen worden, weil er sich in seiner Rolle immer wieder bei Teams als Fahrer angeboten habe.

Brasilien 2011 war Barrichellos letztes F1-Rennen, Foto: Sutton
Brasilien 2011 war Barrichellos letztes F1-Rennen, Foto: Sutton

Ersatzmann bei Mercedes?

Konkret heißt es, der ganz große Ärger habe in Singapur begonnen, wo Barrichello Toto Wolff seine Dienste als Nummer eins Reservefahrer für Mercedes angeboten haben soll - er sei bereit und fit, soll Barrichello gesagt haben. Die Aktion in Singapur sei nicht der erste Comeback-Versuch des 42-Jährigen gewesen. Erst vor einem Jahr soll er es bei Sauber versucht haben. Laut Barrichello seien jedoch Beziehungsprobleme der Grund für das Aus beim TV-Sender gewesen.

"Meine Zeit in der Formel 1 ist vorbei, aber wenn jemand in der Startaufstellung Bauchschmerzen bekommt - ich hätte Zeit", sagte Barrichello noch im vergangenen Jahr. Offenbar wäre seine Zeit jetzt gekommen, wäre Caterham nicht pleite gegangen. Das Team könnte möglicherweise beim Saisonfinale in Abu Dhabi in die F1 zurückkehren, wenn die finanziellen Umstände es zulassen - dann mit Barrichello? Eher nicht, das Rennen in Brasilien wäre wohl seine große Chance gewesen.

Barrichello und Michael Schumacher waren jahrelang Teamkollegen, Foto: Sutton
Barrichello und Michael Schumacher waren jahrelang Teamkollegen, Foto: Sutton

Nicht zum ersten Mal Caterham

Es war nicht das erste Mal, dass Barrichello mit Caterham in Verbindung gebracht wurde. Vor zwei Jahren stand plötzlich das Gerücht im Raum, dass der erfahrenste Pilot der Formel 1 den Russen Vitaly Petrov beerben könnte. Auslöser war Barrichellos Besuch in der Caterham-Box beim US Grand Prix gewesen. "Ich habe einfach Heikki Kovalainen besucht", sagte Rubinho damals.

Ende 2012 hatte Barrichello klar gemacht, dass er noch nicht mit dem Kapitel Formel 1 abgeschlossen hat. "Die Formel 1 war für mich zu früh beendet", sagte er. "Ich bin der Fahrer mit der meisten Erfahrung, aber ich dachte, dass es noch länger andauern würde." Mit 322 Grand-Prix-Teilnahmen hält Barrichello den Rekord in der Formel 1. Rubens weiter: "Einige Leute haben versucht, mich zu beerdigen, aber eigentlich ist meine Zeit noch nicht gekommen."