Top: Rekordmann Hamilton

Lewis Hamilton zog mit seinem Sieg in Austin in der ewigen Bestenliste nicht nur mit Fernando Alonso gleich, sondern darf sich mit nun 32 Siegen erfolgreichster britischer Rennfahrer auf diesem Gebiet nennen. In Russland war er bereits mit Nigel Mansell gleichgezogen, nun hat er die Krone alleine inne. Zudem gelang Hamilton der Aufstieg in einen elitären Kreis: Er ist einer von nur sieben Piloten, denen es gelungen ist, mindestens fünf Rennen in Folge zu gewinnen. Well done!

Top: Enthusiastische Fans

Der US GP fand zeitgleich mit dem NASCAR-Rennen auf dem Texas Motor Speedway statt - eigentlich ein Fauxpas. Doch wider Erwarten fanden Scharen von Fans den Weg an den weiter südlich gelegenen Circuit of the Americas. Über das Wochenende hinweg waren mehr als 230.000 Fans an der Strecke. Mehr als 107.000 verfolgten allein das Rennen. Die vollen Tribünen mit vielen Fahnen und zum Teil riesigen Fan-Artikeln waren genau das, was die Formel 1 derzeit braucht. Thumbs up!

Top: Humorvoller Grosjean

In den im Mittelfeld hart umkämpften letzten Runden des US GP kam es zu einem französisch-französischem Rad-an-Rad-Duell zwischen Romain Grosjean und Jean-Eric Vergne. Ok, nicht ganz, Grosjean ist Schweizer, fährt aber mit französischer Rennlizenz. Vergne kam ihm in Kurve eins ein wenig zu nah, genauer gesagt verkürzte er den Abstand auf etwa minus fünf Zentimeter. "Er hat mir meinen Frontflügel abgebrochen und mir rechts vorne den Unterboden beschädigt", schimpfte Grosjean. "Mein Auto war danach recht schwierig zu fahren. Ich war nicht sehr glücklich, denn dieser Zwischenfall kostete mich Platz acht." Ganz bierernst nahm er den Vorfall dann aber doch nicht, denn er ließ sich mit einem abgebrochenen Teil des Frontflügels und gespielt finsterer Miene ablichten. Joker!

Top: Spätzünder Maldonado

Was (sehr) lange währt, wird endlich gut. Im 17. Rennen der Saison ist es Pastor Maldonado gelungen, seine ersten Punkte einzufahren. Endlich war nicht mehr nur von viel Potential die Rede, sondern von Zählbarem. Zwei Punkte katapultieren den Venezolaner zwar nicht in die Erdumlaufbahn, hieven ihn aber immerhin aus dem Punktekeller. Und Teamkollege Grosjean ist mit seinen acht Zählern auch nicht in weiter Ferne. Let's go!

Das Feld wirkte mickrig., Foto: Sutton
Das Feld wirkte mickrig., Foto: Sutton

Flop: Dezimiertes Feld

Mag sein, dass die Marussia- und Caterham-Boliden während eines Rennens nur selten im TV-Bild zu sehen sind - meist wenn Überrundungen anstehen. Dennoch machte sich ihr Fehlen in Austin deutlich bemerkbar - nicht nur im Tableau. Als die Boliden in der ersten Runde wie an der Perlenschnur durch die 'Esses' fuhren, sah das Feld irgendwie kläglich aus. Dass die verbliebenen kleinen Teams zudem mit einem Boykott drohten, ist ein weiterer Puzzlestein im komplizierten und wenig sportlich geprägten Gesamtbild der aktuellen Formel 1. The show must go on!?

Flop: Bockige rote Göttin

Zum sechsten Mal in dieser Saison reiste Kimi Räikkönen ohne Zählbares von einem Rennwochenende ab. Kein Wunder, dass dem Finnen die Hutschnur an seinem Stetson platzte. "Ich hasse diese Situation, ich hasse es, wie die Dinge laufen und ich kann es einfach nicht selbst lösen", schimpfte der sonst so coole Räikkönen. Er klagte über Untersteuern, das sich partout nicht bekämpfen ließ, und stark abbauende Reifen, die ihn wenige Runden vor Schluss dazu zwangen, noch einmal zu stoppen. Mehr als Platz 13 war dann nicht mehr drin. Hard times.

Kimi Räikkönen fluchte über seine rote Göttin., Foto: Sutton
Kimi Räikkönen fluchte über seine rote Göttin., Foto: Sutton

Flop: Unglücksrabe Massa

Ob sich das nun statistisch belegen lässt oder nicht: Irgendwie hat man immer den Eindruck, wenn es einen erwischt, dann Felipe Massa. Dem Brasilianer scheint auch in dieser Saison das Pech an den Füßen zu kleben. In Austin büßte er beim zweiten Boxenstopp einen Podiumsplatz ein. Dass sich der Vorsprung auf Daniel Ricciardo in Nichts auflöste, war nur zum Teil seine Schuld. Eine suboptimale In-Lap kann man ihm ankreiden, einen um eine Sekunde langsameren Boxenstopp allerdings nicht. Ob die durchdrehenden Räder beim Losfahren nun seine Schuld oder die der Elektronik waren, spielt kaum eine Rolle. Der Gesamteindruck bleibt: poor fellow!

Adrian Sutils Rennen war nach der Kollision mit Sergio Perez beendet., Foto: Sutton
Adrian Sutils Rennen war nach der Kollision mit Sergio Perez beendet., Foto: Sutton

Flop: Abräumer Perez

Den Auftritt von Sergio Perez hatten sich die erneut zahlreich angereisten mexikanischen Fans wohl etwas anders vorgestellt. Bereits in der ersten Runde ritt er eine Attacke gegen Adrian Sutil, die übel ins Auge ging. Perez räumte ein, sich in Bezug auf Kimi Räikkönens Position verschätzt zu haben, weshalb er den Kontakt mit ihm nicht mehr verhindern konnte. Das Ganze führte in einer Kettenreaktion zu zwei schwer demolierten Autos und einer Safety-Car-Phase. "Es tut mir sehr leid für all meine Fans, die gekommen sind, um mich an diesem Wochenende zu unterstützen. Ich bin enttäuscht, dass ich ihnen kein Rennen bieten konnte, an das sie sich erinnern werden." Shit happens!