Die Vereinigten Staaten sind für Mercedes ein wichtiger Markt. Und die Silberpfeile ließen es vor der Kulisse von 107.778 Zuschauern am Sonntag richtig fliegen. Am Ende eines spannenden Rennens hießen die Sieger Lewis Hamilton und Mercedes. "Wir haben heute eine Reihe an Meilensteinen erreicht", freut sich Paddy Lowe. Die Stuttgarter feierten den zehnten Doppelerfolg der Saison - eine ganz besondere Zahl.

"Es war fantastisch, den zehnten Doppelsieg des Teams in dieser Saison zu erleben. Damit stellen wir den Rekord ein", freut sich auch Mercedes Motorsportchef Toto Wolff. 'Der Rekord', von dem der Mercedes Motorsportchef spricht, datiert aus dem Jahr 1988.

Die Saison 2014 erinnert an 1988, Foto: Sutton
Die Saison 2014 erinnert an 1988, Foto: Sutton

Kein geringeres Fahrer-Duo als Ayrton Senna und Alain Prost dominierte die Saison mit dem McLaren MP4/4 in ähnlicher Weise, wie Nico Rosberg und Lewis Hamilton heute. Allerdings fuhren Senna und Prost die zehn Doppelsiege innerhalb von 16 Rennen ein, das Silberpfeil-Duo kam erst im 17. Lauf auf diese Summe.

Auch für Lewis Hamilton persönlich war der Sieg in Austin ein ganz besonderer. Mit Karriere-Erfolg Nummer 32 ist er nun der Brite mit den meisten Grand-Prix-Erfolgen in der Geschichte. "Ich habe mit Nigel Mansell, dem vorherigen Rekordhalter, in seinen erfolgreichsten Saisons Anfang der 90er Jahre eng zusammengearbeitet", blickt Paddy Lowe zurück. "Er war ebenfalls ein großartiger Rennfahrer mit einem Löwenherz."

Nigel Mansell ist nur noch Großbritanniens Nummer zwei, Foto: Sutton
Nigel Mansell ist nur noch Großbritanniens Nummer zwei, Foto: Sutton

Lowe weiß deshalb Hamiltons Erfolg ganz speziell zu schätzen. "Zu erleben, wie Lewis heute einen neuen Rekord aufgestellt hat, war etwas ganz Besonderes." Hamilton selbst gibt sich bescheiden und relativiert diesen Rekord: "Ich bin wahnsinnig stolz darauf, nun der erfolgreichste britische Formel 1-Fahrer zu sein. Ich muss jedoch zugeben, dass ich es dem Team und unserem Auto verdanke, diesen Meilenstein so schnell erreicht zu haben."

In einer weiteren Liste konnte sich Lewis Hamilton zumindest etwas nach vorne schieben: Die meisten Siege in Folge. Nach Monza, Singapur, Suzuka und Sotchi war Austin bereits der fünfte Hamilton-Sieg in Folge. Für absolute Bestwerte wird es aber in dieser Saison nicht mehr reichen. Gewinnt Hamilton auch noch in Sao Paulo und Abu Dhabi, steht er bei sieben. Damit würde er zwar mit Michael Schumacher gleichziehen, allerdings weiterhin hinter Sebastian Vettel rangieren: Der Red-Bull-Pilot gewann in der vergangenen Saison neun Rennen in Folge.

Nur kein Defekt mehr

Nach all den Bestwerten ist bei Mercedes der Fokus aber bereits auf Brasilien und Abu Dhabi gerichtet. "Jetzt müssen wir alles dafür geben, dass wir in Brasilien und Abu Dhabi zwei sportlich und technisch saubere Rennen abliefern", mahnt Toto Wolff. Die größte Angst des Österreichers: Dass ein technischer Defekt letztendlich über den Fahrerweltmeister entscheidet. "Wir müssen ein gutes Auto hinstellen, damit die Weltmeisterschaft auf der Strecke entschieden wird."