Ob Jean-Eric Vergnes Zukunft in der Formel 1 liegt, ist ungewiss. Der Franzose will in den verbleibenden Saisonrennen Werbung in eigener Sache betreiben, um die Verantwortlichen von Red Bull zu überzeugen, ihm das freie Toro-Rosso-Cockpit für 2015 zuzusprechen. In Austin gelang es Vergne immerhin, trotz zweier Strafen den zehnten Platz zu erreichen, womit er einen WM-Punkt auf sein Konto buchte.

Zunächst war der Franzose hinter dem Safety Car zu schnell unterwegs, weshalb er eine Zeitstrafe in Höhe von fünf Sekunden auferlegt bekam, die er im Zuge eines Boxenstopps absitzen konnte. In der turbulenten Schlussphase des Rennens lieferte er sich dann einen intensiven Zweikampf mit seinem Landsmann Romain Grosjean und drängte diesen in Kurve eins von der Strecke, was weitere fünf Strafsekunden zur Folge hatte.

Da kein Boxenstopp mehr anstand, wurden sie nach der Zieldurchfahrt zu Vergnes Zeit hinzuaddiert, was einen Rückfall vom neunten auf den zehnten Platz nach sich zog. Nutznießer der Strafe war Grosjeans Lotus-Teamkollege Pastor Maldonado.

"In den letzten Runden wollte ich unbedingt Positionen gewinnen", erklärte Vergne. "Ich habe die Chance gesehen, Romain zu überholen, aber als er die Tür zugemacht hat, war es zu spät. Am Ende macht das den Rennsport aus und man muss so hart kämpfen, wie es geht. Es ist großartig in den Punkten zu sein, besonders nach dem schwierigen Wochenende, an dem wir nicht viel fahren konnten."

Verhängnisvolles Duell mit Räikkönen

Kvyat ging leer aus, Foto: Sutton
Kvyat ging leer aus, Foto: Sutton

Teamkollege Daniil Kvyat kam nicht über den 15. Platz hinaus und war angesichts dessen schwer enttäuscht. "Wir waren heute konkurrenzfähig und haben uns Punkte verdient. Wir hatten eine fantastische Pace bis zum letzten Teil des Rennens, als ich Räikkönen überholen konnte", schilderte der junge Russe, der einen neuen Motor einsetzte und vom Ende des Feldes startete. Doch das Duell mit dem Ferrari-Pilot sollte ein verhängnisvolles Nachspiel haben.

"Dabei habe ich mir unglücklicherweise den linken Vorderreifen beschädigt und musste noch einmal an die Box", erklärte Kvyat, wie es zum Notstopp kam, der ihn aller Chancen auf Zählbares beraubte. "Es hätte ein fantastisches Rennen werden können, daher ist es ein enttäuschendes Ergebnis", ließ er seinem Frust freien Lauf. Kvyat wartet mittlerweile seit August auf Punkte, zum letzten Mal erreichte der zukünftige Red-Bull-Pilot beim Belgien GP die Top-10.