Sebastian Vettel legte in Austin eine Punktlandung hin. Nach dem Qualifying hatte der Red-Bull-Pilot, der aufgrund des Einsatzes einer neuen Antriebseinheit aus der Boxengasse starten musste, den siebten Platz als Ziel ausgegeben, und exakt diesen erreichte er auch. Dennoch zog der Heppenheimer nach dem Fallen der Zielflagge kein zufriedenes Fazit, denn es lag ein äußerst schwieriger Grand Prix hinter ihm.

"Das Optimum war das nicht", meinte Vettel, der sich am ganzen Wochenende auf die Rennabstimmung konzentriert hatte und einen kleinen Heckflügel einsetzte, um das Manko des geringen Top-Speeds auszugleichen und überholen zu können. "Man kann sich immer drüber streiten, mit mehr Flügel wären wir näher dran gewesen, mit weniger Flügel ist man auf der Geraden schneller", analysierte er die Herangehensweise.

Äußerst unzufrieden zeigte sich Vettel mit dem Handling seines Boliden. "Fakt ist, dass das Auto zu nervös war, ich bin gar nicht reingekommen", machte er seinem Ärger Luft. "Ich habe mich gefragt, was anders ist. Das ganze Wochenende fahren wir 44er-Zeiten und kommen dann nicht unter 46,5."

Zwei frühe Stopps

Vettel legte nicht weniger als vier Boxenstopps ein und wechselte gleich in der ersten Runde die Reifen, als das Safety Car nach dem Unfall zwischen Sergio Perez und Adrian Sutil auf die Strecke geschickt wurde. Einen Umlauf später lief der Red-Bull-Pilot erneut die Boxen an, gab seine weichen Pneus wieder ab und ließ frische Medium-Reifen aufziehen.

Vettel bestritt sein drittletztes Rennen für Red Bull, Foto: Sutton
Vettel bestritt sein drittletztes Rennen für Red Bull, Foto: Sutton

"Als das Safety Car reinkam, konnte ich gar keinen Schritt nach vorne machen und musste abreißen lassen", spürte der Heppenheimer bereits in der Anfangsphase, dass ein harter Grand Prix bevorstehen würde. "Es ist schade, denn ich dachte, wir würden ein besseres Auto im Rennen haben."

In Runde 27 stand der dritte Boxenstopp auf dem Programm, abermals wurde Vettel mit Medium-Reifen ausgestattet. Mit diesen kämpfte er sich bis auf den siebten Platz nach vorne, doch es lagen noch zu viele Kilometer vor ihm, als dass er ohne einen weiteren Stopp hätte durchfahren können.

Falsche Strategie?

Aufgrund dessen stattete Vettel der Red-Bull-Box in der 49. Runde den vierten Besuch ab. Diesmal griff er zur weichen Reifenmischung, die es ihm ermöglichte, noch einige Kontrahenten zu überholen, die auf älteren Pneus unterwegs waren, und letztlich wieder den siebten Platz zurückzuerobern.

"Leider hat es nicht geklappt, ab dem Safety Car mit zwei Stints auf den mittleren Reifen durchzufahren, aber im Nachhinein war es richtig, hereinzukommen", ließ der Red-Bull-Pilot den US GP aus strategischer Sicht Revue passieren. "Man kann aber darüber streiten, ob es besser gewesen wäre, gleich nach dem Safety Car auf drei Stopps zu gehen."

In der Weltmeisterschaft liegt Vettel nun punktegleich mit Fernando Alonso auf dem fünften Rang. Zu Teamkollege Daniel Ricciardo, der Dritter wurde, fehlen ihm 65 Zähler.