Kaum ein Tag ohne neue Spekulationen um Fernando Alonso und Sebastian Vettel. Fast stündlich wird auf eine Bestätigung gewartet, die den wilden Spekulationen ein Ende setzt. Den beiden Protagonisten selber scheint das Ganze wenig zu stören - ganz im Gegenteil: Beide stiften zusätzliche Unruhe und Verwirrung und scheinen dabei auch noch amüsiert. "Ich weiß es, ja. Mehr oder weniger", antwortete Alonso auf die Frage, ob er wisse, wo er im nächsten Jahr fahren werde. Sebastian Vettel steht dabei dem Spanier in nichts nach. "Wenn es bekannt ist, wird auch klar, warum", lautete seine lapidare Antwort.

Sebastian Vettel hat seinen Abschied von Red Bull bereits bestätigt. Bei Fernando Alonso existiert bislang nur die Aussage von Ex Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo, dass der Spanier die Scuderia 2015 verlassen wird. Wohin? Die meisten sind sich einig, dass Alonso sich als Aushängeschild für Hondas Formel-1-Rückkehr kommendes Jahr McLaren anschließen wird. Doch immer wieder wird auf die Möglichkeit eines Sabbatjahres hingewiesen oder gar vereinzelnd auf einen Wechsel zu Lotus.

 Maldonado und Alonso bald Teamkollegen? Lopez schließt das nicht aus, Foto: Sutton
Maldonado und Alonso bald Teamkollegen? Lopez schließt das nicht aus, Foto: Sutton

Die Option mit Lotus nährte nun Lotus-Teambesitzer Gérard Lopez gegenüber dem französischen Fernsehen. Dem Sender Canal + erzählte er: "Es ist richtig, dass wir vor einiger Zeit mit Alonso über Formen der Zusammenarbeit diskutiert haben. Weiter erklärte Lopez: "Es würde mich nicht überraschen, wenn wir Alonso eines Tages wieder in einem Renner aus Enstone sehen werden."

Enstone ist die Heimat des Lotus-Rennstalls und die ehemalige Wirkungsstätte des Renault F1 Teams. Für Renault fuhr Alonso von 2003 bis 2006 und wurde in den letzten beiden Jahren für den französischen Automobilhersteller jeweils Fahrerweltmeister. 2008 kehrte er für zwei Jahre zum Team zurück, bevor er sich 2010 Ferrari anschloss.

Alonso würde in Lotus Planungen passen, im kommenden Jahr wieder die Spitzenpositionen der Formel 1 anzugreifen. Die Saison 2014 hat das Team mit der mageren Ausbeute von acht WM-Punkten bereits abgehakt und blickt optimistisch auf 2015. Dafür ist auch der Motorenwechsel von Renault zu Mercedes verantwortlich, den das Team kürzlich bekannt gegeben hat. "Wir glauben, dass Mercedes Motoren der Schlüssel für zukünftige Erfolge sind. Es ist offensichtlich, dass Mercedes dieses Jahr das konkurrenzfähigste Motorenpaket hat. Ihre Stärken, zusammen mit unseren, werden eine leistungsfähige Kombination für 2015 bilden", erhofft sich Lotus stellvertretender Teamchef Federico Gastaldi eine deutlichen Steigerung für kommendes Jahr.