Die Überraschung im Qualifying auf dem Circuit of the Americas blieb aus. Mercedes sicherte sich die erste Startreihe für den Großen Preis der USA, doch nicht etwa Lewis Hamilton, der alle drei Freien Trainings dominiert hatte, ergatterte die Pole Position, sondern sein Teamkollege Nico Rosberg. Der Deutsche muss in den drei ausstehenden Rennen 17 Punkte gutmachen, will er sich zum Weltmeister krönen.

Rosberg hatte nach dem Qualifying gut lachen, Foto: Sutton
Rosberg hatte nach dem Qualifying gut lachen, Foto: Sutton

"Es ist natürlich gut, hier in den Vereinigten Staaten von der Pole zu starten. Aber erst morgen kommt es darauf an. Wir sind noch nicht am Ziel angelangt", freute sich Rosberg einerseits über seine neunte Saison-Pole, war sich aber auch bewusst, dass noch ein hartes Stück Arbeit vor ihm liegt. "Wir haben gemeinsam mit meinen Ingenieuren ein super Setup gefunden. Damit fühlte ich mich am Ende des Qualifyings sehr wohl im Auto", lobte der 29-Jährige seine Crew.

Zu Beginn von Q1 hatte Rosberg noch mit starkem Untersteuern zu kämpfen, doch durch eine Veränderung des Winkels des Frontflügelflaps konnte der Silberpfeil wieder in die optimale Balance gebracht werden. "Danach konnte ich in den Kurven voll angreifen", schilderte Rosberg, der in puncto Abstimmung bereits mit Blickrichtung Rennen arbeitete.

Dass Hamilton sich letztlich um 0,271 Sekunden geschlagen geben musste, war allerdings nicht nur der guten Leistung Rosbergs geschuldet, sondern auch einem Problem an der linken Vorderbremse des Silberpfeils des Briten. "Die Temperatur war zu niedrig und sie blockierte ständig. Sobald man das Vertrauen und den Rhythmus beim Bremsen verliert, ist es sehr schwierig", klagte Hamilton.

Der WM-Leader hofft, dass das Problem nicht auch im Rennen ein Thema wird. "Hoffentlich können wir die Bremsscheibe etwas abschleifen. Dann sollte es morgen besser sein", übte er sich in Zuversicht. Trotz der teaminternen Rivalität zollte Hamilton Rosberg für dessen Vorstellung Respekt. "Nico hat heute Nachmittag eine großartige Leistung gezeigt. Am Ende kam ich ihm einfach nicht nahe genug. Jetzt muss ich versuchen, das morgen im Rennen wiedergutzumachen." Gewinnt Hamilton in Austin, ist es sein fünfter Erfolge in Serie.

Das Rennen dürfte wieder ein Fall für zwei werden, Foto: Sutton
Das Rennen dürfte wieder ein Fall für zwei werden, Foto: Sutton

Wolff voll des Lobes

Mercedes durfte sich über die 16. Pole Position am 17. Rennwochenende der Saison freuen, lediglich in Spielberg mussten die Silberpfeile Williams den Vortritt lassen. Motorsportchef Toto Wolff zog ein demensprechend zufriedenes Fazit. " Ein großartiges Qualifying-Ergebnis. Ganz besonders nachdem wir heute Vormittag einige Probleme an Nicos Auto hatten und dann am Nachmittag welche am Auto von Lewis auftraten", frohlockte der Österreicher.

Wolff weiter: "Seit wir den Konstrukteurs-Titel beim letzten Rennen in Sotschi gewonnen haben, haben wir nichts als selbstverständlich erachtet und weiter gepusht. Es wurde in den vergangenen Wochen viel über den Schwung beider Fahrer gesprochen. Tatsächlich erleben wir einen gleichwertigen Kampf auf höchstem Niveau. Das ist eine großartige Situation für die Formel 1."