Drei Rennen stehen in der aktuellen Saison noch aus und die WM-Spannung ist auf dem Siedepunkt. Vor dem US GP liegt Lewis Hamilton mit 17 Punkten Vorsprung an der Spitze. Noch vor einem Jahr hätte es dem Mercedes-Piloten gereicht, die kommenden beiden Läufe zu gewinnen und er wäre vorzeitig Weltmeister gewesen. Durch die doppelten Punkte in Abu Dhabi ist diese Rechnung allerdings dahin.

Sollte er tatsächlich in Austin und Brasilien siegen, hätte er mindestens 33 Punkte Vorsprung auf Nico Rosberg. Nur ein einziger Ausfall beim Saisonfinale könnte seinen Traum vom zweiten Titel aber platzen lassen. "Natürlich wäre es für mich schon tragisch, wenn ich aufgrund der doppelten Punkte die WM verlieren würde", gab Hamilton daher offen zu. Mit der Frage, ob diese neue Punktevergabe fair ist, möchte sich der WM-Leader aber nicht befassen. "Die Regel ist neu und ich muss mich fügen. Finde ich sie gut, oder finde ich sie nicht gut? Am Ende müssen wir alle damit zurechtkommen."

Lewis Hamilton hat die letzten vier Rennen gewonnen, Foto: Sutton
Lewis Hamilton hat die letzten vier Rennen gewonnen, Foto: Sutton

Im Moment schwimmt Hamilton auf einer Welle des Erfolgs. Die letzten vier Rennen gewann der Brite und fuhr sich damit seinen größten WM-Vorsprung 2014 heraus - für den Weltmeister von 2008 hat sich dadurch aber nichts verändert. "Im Moment fühlt es sich nicht anderes als vor ein paar Rennen an. Es läuft sehr gut und wir sind voll konzentriert auf unser Ziel: Die Weltmeisterschaft", so Hamilton. "Ich habe nun einen guten Abstand, aber alles kann passieren und ich bin hungriger als je zuvor. Wir haben nun die Weltmeisterschaft [Konstrukteure] gewonnen und es herrscht eine großartige Energie im Team. Ich hoffe wirklich, dass ich bis zur karierten Flagge in Abu Dhabi für etwas kämpfen kann, vom dem ich bereits so lange träume."

Überraschung bei Fanansturm in New York

Um in Abu Dhabi um den Titel kämpfen zu können, wartet am kommenden Wochenende in Austin zuerst der nächste Schritt. Dort gewann Hamilton bereits 2012 im McLaren und möchte den Fans auch in dieser Saison eine spannende Show bieten. "Ich glaube, die USA sind ein großartiger Markt für die Formel 1. Die Menschen sind hier sehr leidenschaftlich und fanatisch was Basketball, Baseball oder NASCAR angeht", freute sich Hamilton.

Die Begeisterungssteigerung, die die Formel 1 seit dem ersten Austin-Rennen 2012 bewirkt hat, war aber eine Überraschung für ihn. "Ich war gestern in New York, dort haben viele Fans vor dem Gebäude auf mich gewartet", war der Brite erstaunt. Mit derartigen Reaktionen der Amerikaner hatte er nicht gerechnet. "Zwischen 2012 und jetzt hat sich viel getan. Es wächst weiter und ich hoffe, dass es noch größer wird."