Neue Regeln, doppelte Punkte, Motoren ohne Sound - alles schlecht, lautete das weitläufige Fazit noch ehe die F1-Saison begonnen hatte. Viele Größen der Formel 1 stimmten in die allgemeine Kritik mit ein, allen voran Bernie Ecclestone und Sebastian Vettel. Kurz vor dem Saisonende lässt sich jedoch festhalten, dass die Fans ereignisreiche Rennen sowie eines der aufregendsten WM-Duelle der letzten Jahre zu sehen bekamen.

Trotzdem ist der vierfache Weltmeister Alain Prost der Überzeugung, dass das allgemeine Schlechtreden des neuen Reglements zu Saisonbeginn gegenwertig die Formel 1 immer noch belastet. "Am Anfang des Jahres haben alle auf die Formel 1 eingedroschen, selbst Leute innerhalb der Formel 1. Das war sehr schlechte Werbung für den Sport ", kritisiert Prost.

Prost kritisert den Umgang von Ecclestone mit der Formel 1, Foto: Sutton
Prost kritisert den Umgang von Ecclestone mit der Formel 1, Foto: Sutton

"Die Entscheidung neue Regeln einzuführen, ist Jahre zuvor gefallen und ich denke, es war die richtige Entscheidung", so Prost weiter. "Die Kosten sind letztendlich höher ausgefallen als erwartet, aber die wirtschaftliche Situation in der Formel 1 war vor vier Jahren eine ganz andere als heutzutage. Das sollte man akzeptieren und auch wenn es nicht perfekt ist, sollte sich jeder hinter das Projekt stellen."

Laut dem vierfachen Weltmeister ist es dem Sport zudem nicht gelungen, die Fans von den neuen Turbo - und Hybridtechnologien zu überzeugen. "Ich war enttäuscht, dass wir nicht fähig waren, den Leuten ausreichend zu erklären, weshalb diese Veränderungen notwendig waren und wie sie funktionieren", erklärte der Franzose. Die Reaktion der Fans war nicht die erwartete, gesteht er ein.

"Vor 30 Jahren, als wir aerodynamische Autos, Turbomotoren und Karbonfasern bekamen, war jeder der Überzeugung: Wir verändern und verbessern die Dinge und das ist interessant. Heute bin ich von den Meinungen enttäuscht und weiß nicht, ob wir eine solch positive Stimmung noch einmal wiedererlangen können", gibt Prost ernüchtert zu.