Die 5,516 Kilometer lange Strecke in Austin besitzt ein interessantes Layout, das von einigen der berühmtesten Stellen bekannter Rennstrecken inspiriert wurde. Die Start- und Zielgerade endet mit einer Bergauf-Passage, die mit satten 15 Prozent Steigung genauso Teil der Nürburgring-Nordschleife sein könnte. Die Einfahrt in die erste Haarnadelkurve erfolgt blind, da Turn 1 auf einer Kuppe liegt.

"Wenn man über die Ziellinie fährt, sieht man auf dem Weg zur ersten Kurve nur diesen riesigen Hügel vor sich. Beim Anbremsen kann man den Scheitelpunkt hinter dem Reifen gar nicht sehen. Die Kurve selbst ist sehr eng und bietet nur sehr wenig Grip. Es ist schwierig, sie richtig hinzubekommen. Aber es ist wichtig, den Ausgang perfekt zu erwischen", weiß Lewis Hamilton. Es folgt eine schnelle Passage durch die "S"-Kurven (Kurven zwei bis sechs), die von den Autos viel Abtrieb, eine gute Balance und Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten erfordert.

Die Start- und Zielgerade endet mit einer Bergauf-Passage, Foto: Sutton
Die Start- und Zielgerade endet mit einer Bergauf-Passage, Foto: Sutton

Der Fahrer muss jeden Scheitelpunkt genau treffen, um so viel Geschwindigkeit wie möglich mitzunehmen. Die richtige Positionierung ist alles. Die nächste Passage durch die Kurven sieben bis neun ist etwas enger. Hier müssen sich die Piloten am Eingang Zeit lassen, um den bestmöglichen Kurvenausgang für Kurve zehn zu finden. Von dort geht es auf einer kurzen Geraden bergab in Richtung der Haarnadel. "Die Haarnadel in Kurve elf ist sehr eng. Man möchte so spät wie möglich bremsen, um sich gegen seine Verfolger zu verteidigen. Entscheidender ist jedoch ein guter Kurvenausgang, denn danach folgt die lange Gerade mit einer DRS-Zone", beschrieb Hamilton den Kurs.

In Kurve zwölf muss das Auto stabil auf der Bremse sein. Hier bremsen die Fahrer hart ehe sie den Scheitelpunkt angreifen und früh aufs Gas gehen, um gut in den nächsten Abschnitt zu starten. Die Kurven 13 bis 15 sind eine sehr enge Kurvenabfolge mit sehr wenig Grip. "Es kommt einem vor, als ob man ewig darauf wartet, dass das Auto einlenkt. Besonders knifflig ist es, den richtigen Bremspunkt und die beste Linie für Kurve 15 zu finden. Auf der Anfahrt muss man weit ausholen, eng einlenken und dann links bleiben für die nächste Kurve", verriet der Mercedes-Pilot.

In den lang gezogenen Rechtskurven 16 bis 18 ist es schwierig, die Geschwindigkeit aufrechtzuerhalten. Ebenso knifflig ist es, diesen Kurvenkomplex Runde für Runde richtig hinzubekommen. Die Gegengerade ist eine der längsten des Jahres. Hier bietet sich aufgrund einer DRS-Zone sowie der folgenden, langsamen Haarnadel eine der besten Überholmöglichkeiten des Kurses. Die Start-/Zielgerade ist zwar nicht so lang, bietet dank DRS aber ebenfalls eine gute Überholgelegenheit vor Kurve eins. Diese lässt zudem am Kurven-Eingang sowie am Ausgang verschiedene Linien zu.

Nur wenige Boxenstopps?

Der Streckenverlauf an sich ist für keinen bestimmten Aspekt des Fahrzeugs besonders anspruchsvoll. Er bietet eine gute Mischung mit ein paar einzigartigen Charakteristiken. Es gibt zwar eine lange Gerade, aber man kann viel mehr Zeit in den Kurven gutmachen. Somit ist der Abtrieb viel wichtiger. Die Belastung der Bremsen und Reifen liegt im mittleren Bereich. Trotz der geringen Rauheit des Asphalts, und der Entscheidung von Pirelli, in diesem Jahr auf die härtere Reifenmischung zu verzichten, gehen die Teams nicht davon aus, dass es mit der zur Verfügung gestellten weichen und mittleren Reifenmischung zu einer hohen Anzahl von Boxenstopps kommen wird.

Rekorde der Formel 1 in Austin

KategorieFahrer und Rekord
Meiste SiegeLewis Hamilton (2)
Meiste Pole PositionenSebastian Vettel (2)
Rundenrekord RennenSebastian Vettel 1:39.347
HöchstgeschwindigkeitSebastian Vettel 337,0 km/h
DurchschnittsgeschwindigkeitLewis Hamilton 192,911 km/h