McLaren peilt vor dem Start der neuen Honda-Ära 2015 ein starkes Finish der durchwachsenen ersten Turbo-Saison in der Formel 1 an. Nachdem dem britischen Rennstall in Sochi mit den Rängen vier und fünf für Jenson Button und Kevin Magnussen die beste Punkteausbeute seit dem ersten Rennen 2014 in Australien gelang, ist das Team gewillt, die eigenen Ambitionen für die letzten drei Grands Prix in Partnerschaft mit Motorenlieferant Mercedes wieder nach oben zu schrauben.

Bereits bei Buttons fünftem Rang in Japan hatte sich ein Aufwärtstrend angedeutet, den McLaren auf der US-Strecke im texanischen Austin nun unbedingt fortsetzen will. An den Circuit oft he Americas haben die Chrompfeile ohnehin beste Erinnerungen. Bei der Erstaufführung im Jahr 2012 siegte ihr damaliger Pilot Lewis Hamilton nach einem starken Auftritt. Nach dreiwöchiger Pause können es beide Piloten kaum erwarten, wieder ins Lenkrad zu greifen.

Stark, aber nicht wie in Sochi?

"Ich freue mich sehr auf das Rennen in Austin, denn mit den vielen schnellen Kurven und der langen Geraden ist dies einfach ein Kurs, auf dem das Racing besonders Spaß macht", schwärmt Button. Die Strecke in Austin, die als eine von nur vier im aktuellen Formel-1-Kalender gegen den Uhrzeigersinn befahren wird, fordert den Fahrer dabei in vielerlei Hinsicht. "Es gibt einige Sektionen, die technisch sehr, sehr anspruchsvoll sind. Da kannst du dir einfach keine Fehler erlauben", warnt der Ex-Weltmeister.

In Sochi glänzte Jenson Button als Vierter, Foto: Sutton
In Sochi glänzte Jenson Button als Vierter, Foto: Sutton

Button, der bei der 'Uraufführung' Fünfter wurde, zeigt sich angriffslustig: "Unser Auto ist auf einem guten Weg, wir haben einen klaren Schritt nach vorne gemacht, und ich bin absolut heiß. Wir werden vielleicht nicht so stark hier sein wie noch in Sochi, aber ein gutes Resultat und Punkte sind allemal drin, da das Setup hier doch ein recht ähnliches ist." Rookie Magnussen steht bei seiner Premiere in Austin eine große Herausforderung bevor: Der Kurs wartet mit einem Höhenunterschied von 41 Metern sowie vielen 'blinden' Kurveneinlenk- und scheitelpunkten über zahlreiche Tücken.

"Ich bin von diesem Kurs schon sehr angetan, denn ich habe gehört, dass er eine echte Herausforderung für Fahrer stellt - vor allem für Neulinge", verrät der Däne. Nach Vorbereitungen im Simulator hofft er jedoch, sich schnell an die Realität anzupassen und von Anfang an konkurrenzfähig zu sein: "Es wird hier ganz klar auf die perfekte Abstimmung ankommen, denn nur so kannst du in den schnellen Kurven schnell sein, ohne auf den langen Vollgasstücken zu viel Zeit zu verlieren. Ich habe leider keine Vorerfahrung, hoffe jedoch, dass mir mit meinem Team schnell das perfekte Setup gelingt."

McLaren: US-Bilanz

McLaren in den USA: Die Bilanz der Mannschaft aus Woking in den USA liest sich durchaus erfolgreich. 1976 feierte James Hunt in Watkins Glen den ersten Sieg und konnte diesen im Jahr darauf wiederholen. Es folgten Erfolge von Niki Lauda (1982, Long Beach), John Watson (1982, Detroit und 1983, Long Beach), Alain Prost (1989, Phoenix), Ayrton Senna (1988, Detroit; 1990 und 1991, Phoenix), Mika Häkkinen (2001, Indianapolis) sowie Lewis Hamilton (2007, Indianapolis und 2012, Austin)

Jenson Button in den USA: Der Brite wartet noch auf den Sprung auf das Treppchen. Über einen fünften Platz, den er 2012 erzielte, kam Button in den Staaten noch nicht hinaus.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Der jüngste Aufschwung McLarens ist unbestritten und auch in Austin sollte das Team ein paar WM-Punkte abgreifen können. Die extreme lange Gegengerade sowie viele kürzere Beschleunigungsstücke machen den Mercedes-Motor im Heck einmal mehr zu einem unverzichtbaren Asset. Auch Traktion und Beschleunigung aus den langsamen Kurven im dritten Sektor werden für McLaren eine Chance bieten, sich von einigen Kontrahenten um die Punkte abzuheben. Lediglich die schnellen und flüssigen Kurven im ersten Sektor könnten McLaren wehtun, weswegen ein Kampf um einen Podestplatz doch unmöglich scheint. Dem erfahrenen Button traue ich eine gute Platzierung dennoch zu, Magnussen hingegen eher weniger(Samy Abdel Aal.)