Adderly Fong und Roy Nissany drehten bei ihrem Test im Sauber C31 auf dem Circuit de la Comunidad Valenciana Ricardo Tormo je 99 Runden. Damit haben sie mehr als 300 Kilometer absolviert und eine Voraussetzung für den Erhalt der Superlizenz erfüllt. Fong nahm am Mittwoch in dem zwei Jahre alten Boliden Platz und absolvierte als erster Hong Kong-Chinese einen Formel-1-Test.

"Ich bin sehr froh, dass ich die Chance hatte, den Sauber C31 zu testen", sagte er. "Ich habe mein Ziel, 300 Kilometer ohne einen Fehler und mit einem guten Speed zu absolvieren, erreicht. Das Auto war fantastisch zu fahren, es ist eine hervorragende Maschine. Aufgrund der starken Leistung und des hohen Abtriebs ist es ein Auto, das schwierig kennenzulernen ist, aber ich war in der Lage, mich Runde für Runde zu verbessern."

Fong hofft nun darauf, dass ihm die FIA die Superlizenz gewährt. "Ich hoffe, ich kann im Umfeld der Formel 1 bleiben und 2015 ein permanenter Testfahrer werden und 2016 dann vielleicht in der Formel 1 fahren", sagte er gegenüber der South China Morning Post.

Um sich auf den Test vorzubereiten nahm Fong in einem GP2-Simulator Platz und wurde vom ehemaligen Formel-1-Testfahrer Dani Clos angeleitet. Der Spanier zeigte sich begeistert von dem gebürtigen Kanadier. "Adderly hat ein großes Potential im Motorsport, er ist sehr talentiert", lobte Clos. "Ich würde es gerne sehen, wenn er seinen Weg fortsetzt und in der Zukunft vielleicht ein Formel-1-Testfahrer wird."

Sauber-Renningenieur Paul Russell sprach von einem "sehr guten Start" und Teammanager Beat Zehnder stellte fest, dass sich Fong insgesamt gut schlug. "Er hat Talent, daher beschlossen wir, ihm einen Versuch zu geben."

Am Donnerstag übernahm der Israeli Nissany das Cockpit und stieg zugleich in die Fußstapfen seines Vaters Chanoch, der 2005 für Minardi im Freien Training von Ungarn ins Lenkrad griff und zudem Testfahrten absolvierte. "Es war ein unglaublicher Tag. Ich bin zum ersten Mal ein Formel-1-Auto gefahren und es fühlte sich großartig an", schwärmte Nissany Junior. "Am Anfang war ich ziemlich aufgeregt, aber jetzt fühle ich mich erfahrener."

Es sei nicht einfach gewesen, mit dem hohen Abtrieb durch die schnellen Kurven zu fahren und den Fahrstil entsprechend anzupassen. "Aber ich habe alles gut auf die Reihe bekommen. Ich bin sehr zufrieden damit, wie es heute gelaufen ist, nicht nur von meiner Seite, sondern auch, was das Team angeht, da alle sehr professionell arbeiten. Ich kannte die Strecke in Valencia und ich glaube, das war ein großer Vorteil."