Die schlechten Nachrichten von Caterham reißen nicht ab. Das Unternehmen Caterham Sports Limited (CSL), das die Autos des Formel-1-Teams Caterham designt und baut und wie der Rennstall im britischen Leafield beheimatet ist, hat Insolvenz angemeldet.

Erleidet Caterham bald völligen Schiffbruch?, Foto: Sutton
Erleidet Caterham bald völligen Schiffbruch?, Foto: Sutton

Das Caterham-Team wurde im Sommer von einem Konsortium aus der Schweiz und dem Mittleren Osten übernommen und tritt unter der Lizenz des 1 Malaysia Racing Team (1MRT) in der Formel 1 an. 1MRT ist eine malaysische Firma, die Caterham Sports besitzt und finanzielle Mittel zur Verfügung stellt, um das Formel-1-Team zu betreiben. Im Gegenzug erhält 1MRT das Preisgeld des Teams und Prämien von den Sponsoren des Rennstalls.

Caterham Sports soll bei Zulieferfirmen Schulden in Höhe von 12 bis 15 Millionen Pfund (15 bis 19 Millionen Euro) angehäuft haben, weshalb bereits vor wenigen Wochen der Gerichtsvollzieher Leafield einen Besuch abstattete und einige dort lagernde Gegenstände beschlagnahmte, darunter auch ein Testauto des Vorjahres, Lenkräder sowie einen Formel-1-Simulator.

Caterham plant Start in Austin

Trotz der misslichen Lage scheint der Start Caterhams beim Großen Preis der USA in Austin in der nächsten Woche nicht gefährdet, da es sich beim Formel-1-Team und Caterham Sports um zwei getrennte Unternehmen handelt. Finnbarr O'Connell, der zuständige Vermögensverwalter, deutete allerdings an, dass er die Autos für die Reise nach Übersee vorerst nicht freigeben werde. "Mein rechtlicher Standpunkt ist, dass ich die Autos besitze und nicht erlauben werde, dass sie die Fabrik verlassen, ehe wir eine akzeptable Vereinbarung erzielt haben", sagte er.

Kobayashi fürchtete um seine Sicherheit, Foto: Sutton
Kobayashi fürchtete um seine Sicherheit, Foto: Sutton

Dementsprechende Meetings sollen am Mittwoch in London stattfinden. Bis dahin wird die Fabrik in Leafield von privaten Sicherheitskräften bewacht, denen auch ehemalige Gurkha-Soldaten angehören. Dass es um das Team nicht zum besten steht, beweist auch der Umstand, dass man händeringend nach Piloten sucht, die über finanzielle Mitgift verfügen. Auf diese Art und Weise kam Andre Lotterer in Spa zu seinem Formel-1-Debüt.

Offen ist, wie sich die Insolvenz von Caterham Sports auf den Nachschub von Ersatzteilen auswirkt. Zuletzt musste Kamui Kobayashi in Sochi mit einer notdürftig reparierten Aufhängung antreten. "Es wird ständig überprüft, aber trotzdem ist es erschreckend, dass ich damit fahren soll. Ich würde am liebsten nach Hause gehen", schrieb der Japaner auf seiner Facebook-Seite. Caterham spielte den Vorfall hingegen herunter und erklärte, dass es sich um ein übliches Prozedere gehandelt habe und keine Gefahr bestand.