Bianchi: Fakten und Spekulationen

Jules Bianchi kämpft um sein Leben, Foto: Sutton
Jules Bianchi kämpft um sein Leben, Foto: Sutton

Wilde Spekulationen, dass Jules Bianchi im Sterben liege, kursierten zu Beginn der Woche. Marussia reagierte auf Bitten der Eltern des Franzosen mit einer Pressemitteilung: "Jules befindet sich weiterhin in kritischem, aber stabilem Zustand auf der Intensivstation des Mie General Medical Center in Yokkaichi", heißt es dort. Wegen akuter Hirnverletzungen mussten einige komplizierte Eingriffe vorgenommen werden. Das Zittern geht bei Familie, Freunden und Fahrerkollegen weiter. "Jedes Mal, wenn das Telefon klingelt, befürchten wir, dass es das Krankenhaus ist, das uns mitteilt, dass Jules gestorben ist", sagte Jules Bianchis Vater.

Marussia dementiert schwere Vorwürfe

Marussia reagierte angesäuert auf Medienberichte, Foto: Marussia
Marussia reagierte angesäuert auf Medienberichte, Foto: Marussia

Das Marussia-Team sah sich nach dem Unfall von Jules Bianchi schweren Vorwürfen ausgesetzt: So soll Bianchi über Funk angewiesen worden sein, bei gelber Flagge nicht zu sehr zu verzögern, um den auf Starkregenreifen befindlichen Marcus Ericsson auf Distanz zu halten. Auf die Nachfrage von Motorsport-Magazin.com regierte das Team mit einer Presseaussendung: "Marussia ist angesichts dieser Anschuldigungen geschockt und verärgert." Die Anschuldigungen seien absolut falsch, Priorität habe zu diesem Zeitpunkt ohnehin der Gesundheitszustand Bianchis.

Alonso verlässt Ferrari

Fernando Alonso wird bald kein Roter mehr sein, Foto: Sutton
Fernando Alonso wird bald kein Roter mehr sein, Foto: Sutton

Das am schlechtesten gehütete Geheimnis der Formel 1 wurde am Donnerstag von außen bestätigt: Der geschasste Ferrari-Chef Luca di Montezemolo bestätigte, dass Fernando Alonso Ferrari verlassen wird: "Er geht aus zwei Gründen. Zum einen, weil er sich in einer anderen Umgebung festigen möchte. Und zweitens, weil er in einem Alter ist, in dem er nicht warten kann, noch einmal zu gewinnen." Als offenes Geheimnis gilt, dass Sebastian Vettel seine Nachfolge antreten wird. Alonso selbst könnte entweder zu McLaren stoßen oder auch ein Sabbatjahr nehmen.

Pirelli-Regenreifen in der Kritik

Hamilton und Vettel sind vom Pirelli Cinturato Blue nicht gerade angetan, Foto: Sutton
Hamilton und Vettel sind vom Pirelli Cinturato Blue nicht gerade angetan, Foto: Sutton

Ist der Pirelli-Regenreifen sinnlos? Sebastian Vettel und Lewis Hamilton kritisieren den Heavy Wet für seine schlechte Performance. Die Kritik des WM-Führenden fiel vernichtend aus: "Das sind keine tollen Reifen. Das kein Geheimnis." Das Problem: Der Starkregenreifen ist nur bei extremer Nässe schneller als der Intermediate. "Der Intermediate ist schneller, sobald das meiste Wasser weg ist. Dann versuchst du natürlich, die Inters aufzuziehen, und nimmst viel Risiko in Kauf, nur weil es der schnellere Reifen ist", erklärte Sebastian Vettel. Die Fahrer hätten dies bereits zu bedenken gegeben. Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery entgegnete, dies sei nicht auf offiziellem Wege geschehen.

Marussia in den USA wieder mit zwei Autos

Kommt Alexander Rossi bei seinem Heimrennen zum Einsatz?, Foto: Sutton
Kommt Alexander Rossi bei seinem Heimrennen zum Einsatz?, Foto: Sutton

Aus Respekt vor Jules Bianchi und wegen der kurzen Zeitspanne zwischen den Großen Preisen von Japan und Russland setzte Marussia in Sochi nur ein Auto ein. Beim US-GP soll sich das jedoch ändern. Für das Hinterbänkler-Team geht es um den neunten Platz in der Konstrukteurs-WM, den sie Bianchis neuntem Platz in Monaco zu verdanken haben. "Das Beste, was wir für Jules und die Familie tun können, ist, die Position in der Meisterschaft, die er uns beschert hat, zu verteidigen", sagte Marussia-Sportdirektor Greme Lowdon. Wer neben Max Chilton den zweiten MR03 fahren wird, ist noch nicht offiziell bestätigt, allerdings gilt Alexander Rossi für sein Heimrennen als Favorit auf das Cockpit.

Andere Reifenwahl für Brasilien

In Interlagos wurde neuer Asphalt verlegt, Foto: Sutton
In Interlagos wurde neuer Asphalt verlegt, Foto: Sutton

Pirelli reagierte auf die Kritik der Piloten an der Reifenwahl für das Rennen in Brasilien. Statt Medium und Hard kommen nun Medium und Soft zum Einsatz. "Wir haben immer gesagt, dass wir für Änderungen offen sind, wenn sie erforderlich sind", erklärte Pirelli Motorsportchef Paul Hembery. Der Kurs von Interlagos wurde neu asphaltiert, was sich auf Eigenschaften der Fahrbahn markant auswirkte, weshalb die Fahrer Bedenken anmeldeten. Die Änderung der Reifenwahl erfolgte mit der Zustimmung aller elf Teams.

McLaren lässt sich bei der Fahrerwahl Zeit

Fährt Button auch 2015 für McLaren?, Foto: Sutton
Fährt Button auch 2015 für McLaren?, Foto: Sutton

Weiterhin steht nicht fest, mit welcher Fahrerpaarung McLaren im nächsten Jahr an den Start geht. Neben den aktuellen Piloten Jenson Button und Kevin Magnussen ist Fernando Alonso ein heißer Kandidat auf ein Cockpit. Laut Renndirektor Eric Boullier soll die Entscheidung noch vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi fallen. Für Button steht fest, dass er in der Formel 1 nur mehr für ein Top-Team antreten will, bei einem Hinterbänklerteam möchte er sich hingegen nicht abmühen. Sollte es mit einem Verbleib in der Königsklasse nicht klappen, ist laut dem Manager des Briten auch ein Wechsel auf die Langstrecke möglich - ganz nach dem Vorbild von Mark Webber.

Wer bekommt das zweite STR-Cockpit?

Wer wird dieses Cockpit bekommen?, Foto: Sutton
Wer wird dieses Cockpit bekommen?, Foto: Sutton

Die Scuderia Toro Rosso hatte sich eigentlich schon darauf eingerichtet, 2015 mit Daniil Kvyat und Max Verstappen anzutreten, als Sebastian Vettels Red-Bull-Abschied eine Kettenreaktion in Gang setzte: Kvyat wurde in das freigewordene RBR-Cockpit befördert, so dass nun bei Toro Rosso das zweite Fahrzeug wieder zu haben ist. Als Favorit gilt Carlos Sainz Jr., der die Formel Renault 3.5 World Series für sich entschieden hat, doch auch Jean-Eric Vergne ist plötzlich wieder im Gespräch. Toro Rosso wollte sich nämlich eigentlich von der früheren Philosophie, beide Fahrer gleichzeitig auszutauschen, verabschieden.