Marchionne, Mattiacci, Vettel. Ferrari steht vor dem größten Umbruch seit Mitte der 90er Jahre. Seit ein gewisses Quartett bestehend aus den Herren Todt, Brawn, Byrne und Schumacher die italienische Formel-1-Renaissance einläutete. Jetzt ist es wieder soweit. Diesmal müssen sich die Erneuerer jedoch erst noch auf die Suche nach perfekten Mitstreitern begeben.

"Es geht darum, die besten Designer zu finden oder eine Generation neuer, junger Designer heranzuziehen", sagt David Coulthard im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Es geht nicht ums Geld, es geht um die Menschen. Sie müssen das Geld für die richtigen Leute ausgeben, wenn sie große Erfolge feiern wollen."

Der neue Teamchef Marco Mattiacci hat es sich zum Ziel gesetzt, eine starke Truppe aufzubauen. Sebastian Vettel ist der erste Schritt in diese Richtung. Mit ihm bricht in Maranello eine neue Zeitrechnung an. Ein neuer Star für die Tifosi und die Mitarbeiter. Jemand, an dem sie sich aufrichten und orientieren können. Fernando Alonso holte sicherlich alles aus dem schwachen Ferrari heraus, was darin steckte. Doch mit Vettel soll nun eine positive Zukunft verbunden werden, nicht die schwierigen Zeiten mit Alonso.

Dass Mattiacci nicht aus der Motorsportwelt kommt, sieht Coulthard nicht als Hindernis an. "Man muss den Motorsport verstehen, keine Frage", betont er. "Aber viel wichtiger ist es, die Motorsport-Leute zu verstehen." Die wichtigste Herausforderung eines jeden Teambosses sei es, die Egos aller Beteiligten in den Griff zu bekommen.

Kimi Räikkönen bekommt einen neuen Teamkollegen, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen bekommt einen neuen Teamkollegen, Foto: Sutton

Das betrifft sowohl die der vorhandenen Mitarbeiter als auch jener, die noch zum Team stoßen werden. Um diese herrscht in der Königsklasse jedoch ein harter Kampf. Ingenieure, Aerodynamiker, Elektroniker - die Topleute werden auch von den Topteams umgarnt. Egal ob Mercedes, Red Bull oder McLaren, alle suchen neue Spitzenkräfte.

"Wer zuerst die richtigen Leute bekommt, hat den Vorteil", bestätigt Johnny Herbert gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Das geht nicht in ein, zwei Jahren, vielleicht braucht es drei oder vier." Auch Mercedes hatte vier Aufbaujahre vor der großen Dominanz in dieser Saison. Über Nacht gibt es in der Formel 1 keine Wunderlösungen.

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