Das Premierenrennen in Russland war alles andere als ein spannungsgeladener Grand Prix. Der Schuldige wurde schnell in Form von Pirelli ausgemacht, da die Fahrer in Sochi mehrheitlich nur einmal zum Reifenwechseln kamen. Nico Rosberg absolvierte auf der härteren Mischung sogar einen 52-Runden-Stint. Trotz allem lässt sich Pirelli nicht den schwarzen Peter zuschieben.

"Wir werden kritisiert, egal, was wir tun", zeigte sich Paul Hembery sichtlich verärgert. "Die Leute scheinen ein kurzes Erinnerungsvermögen zu haben. Das bringt uns - wie man sich vorstellen kann - in eine unmögliche Situation." Pirelli brachte die soft und medium Reifen nach Russland - zu dieser Wahl steht der Reifenhersteller auch nach dem Grand Prix. "Wenn wir die superweiche Mischung an die Strecke gebracht hätten, dann hätte sich das Szenario nicht dramatisch verändert", meinte Hembery gegenüber Autosport.

Lektion lernen

Für den Pirelli-Motorsportdirektor steht fest, dass der Belag an der Misere Schuld trägt. "Es war komplett verrückt. Die Reifen haben sich nicht verhalten wie auf anderen Rennstrecken. Selbst der weiche Reifen hat noch am Ende eines Stints schnelle Rundenzeiten produziert. Ich denke, der Belag spielte dabei eine Rolle, aber das könnte sich in der Zukunft verändern", erklärte Hembery und spielte darauf an, dass der Belag dieses Jahr völlig neu war. Der gleichen Meinung ist auch Christian Horner.

"Es war das erste Mal, dass wir auf diesem Belag gefahren sind." Trotzdem hofft der Brite, dass Pirelli seine Lektion aus dem Russland Grand Prix lernt. "Ich hoffe es sehr, denn dieses Rennen war absolut nicht spannend. Andere Rennen in diesem Jahr, in denen es zwei oder drei Stopps gab, boten viel mehr Entertainment. Hoffentlich kehren wir dorthin zurück", sagte der Red Bull-Teamchef.