Mehr als eine Woche liegt Jules Bianchis schwerer Unfall in Suzuka mittlerweile zurück. Noch immer befindet sich der Franzose in Japan im Krankenhaus, doch bei seinem Team Marussia kehrt langsam, aber sicher wieder Normalität ein. Ging der britische Rennstall in Sochi aus Respekt vor Bianchi mit nur einem Wagen an den Start, der von Max Chilton pilotiert wurde, soll in zwei Wochen in Austin wieder ein zweiter Marussia-Bolide in der Startaufstellung stehen.

Das Team rangiert drei Rennen vor dem Ende der Saison noch immer auf dem neunten Platz der Konstrukteurs-Wertung, der, sofern er verteidigt werden kann, einen warmen Geldregen zur Folge hätte. "Das ist eine sehr wichtige Position für uns ", bestätigt Sportdirektor Graeme Lowdon. "Und wir befinden uns hauptsächlich wegen Jules in dieser Position."

Der Brite weiter: "Wir dachten, es sei die richtige Entscheidung, hier her zu kommen, am Event teilzunehmen, aber als Zeichen der Unterstützung für Jules und als Zeichen des Respekts vor seiner Mutter, seinem Vater und seiner Familie das zweite Auto zurückzuziehen."

Position für Jules verteidigen

Angesichts der kritischen finanziellen Lage des Teams kam Bianchis Ausfall für Marussia zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Aktuell liegt der Rennstall dank jener zwei Punkte, die der Franzose in Monaco holte, vor Sauber und Caterham, doch vor allem beim Saisonfinale in Abu Dhabi, wo doppelte Zähler vergeben werden, droht der lukrative Platz noch einmal ins Wackeln zu geraten.

Alexander Rossi könnte sein Debüt feiern, Foto: Sutton
Alexander Rossi könnte sein Debüt feiern, Foto: Sutton

"Das Beste, was wir für Jules und die Familie tun können, ist die Position in der Meisterschaft, die er uns beschert hat, zu verteidigen", hält Lowdon fest. "Er ist in Monaco wirklich großartig gefahren, was für uns aus sportlicher Sicht sehr wert voll ist."

Favorit Rossi

Als wahrscheinlichster Ersatzkandidat gilt Alexander Rossi - nicht nur, weil das Rennen in Austin für ihn ein Heimspiel wäre. Der US-Amerikaner hat bei Marussia die Rolle des Reservepiloten inne und hätte bereits in Spa aufgrund finanzieller Probleme Chiltons im Renncockpit sitzen sollen. Der Brite kam seinen Verpflichten allerdings doch noch nach, weshalb es nicht zur Premiere des 23-Jährigen kam.