Kimi Räikkönen hatte schon ein schwieriges Rennen erwartet. Und mit seinen Erwartungen sollte der Finne richtig liegen. Obwohl er von Startplatz acht gut wegkam, fand sich Räikkönen nach der ersten Runde auf Platz elf wieder. "Der Start hat sehr gut funktioniert. Unglücklicherweise hat mich ein Toro Rosso gegen die Mauer gedrückt, als wir auf der Gerade waren", beschwerte sich der Ferrari-Pilot nach dem Rennen.

"Ich musste hart auf die Bremse steigen, einige Autos sind an mir vorbeigefahren und ich habe jegliche Chancen auf ein gutes Rennen verloren", so Räikkönen weiter. "Von da an war Kimi die gesamte erste Rennhälfte in einem Zug von Autos gefangen", fügt Pat Fry an. Nach seinem Boxenstopp konnte der Iceman aber die Pace seines Teamkollegen mitgehen, an große Sprünge nach vorne war da aber nicht mehr zu denken - zumal auch Alonsos Pace eher enttäuschend war.

"Das heutige Rennen hat an den Beginn des Wochenendes angeknüpft, als wir es nicht geschafft haben, konkurrenzfähig zu sein - auch wenn sich das Auto vom Start bis zum Ziel gut angefühlt hat", so der ratlose Alonso. Vor allem beim Topspeed hatte die Scuderia einmal mehr das Nachsehen, Überholen war für Alonso und Räikkönen quasi unmöglich.

Teamchef Marco Mattiacci bleibt nur der Blick nach vorne: "Ich bin mir sicher, dass die letzten drei Rennen eine Gelegenheit sind, um das meiste aus dem Team und dem Auto zu holen, damit wir die Saison mit besseren Ergebnissen beenden."

Pat Fry kann sogar etwas Positives aus dem Russland-Debüt ziehen. "Wir hatten heute eine ähnliche Pace wie Red Bull", so der Brite. Doch Mattiacci macht keinen Hehl daraus, dass die Ziele klar verfehlt wurden: "Wir sehen uns einmal mehr mit einem Ergebnis konfrontiert, das weit von unseren Zielen entfernt ist."

Williams noch in Reichweite

Das Ziel lautet noch immer Platz drei bei den Konstrukteuren. Felipe Massas Pech an diesem Wochenende war Ferraris Glück. Denn wozu Williams zu leisten imstande war, zeigte Valtteri Bottas mit Platz drei. Trotzdem ist der Vorsprung der Briten in der Konstrukteurswertung auf 28 Punkte angewachsen. "Platz drei ist noch immer möglich", meint Alonso. Dazu muss Kimi Räikkönen aber besser mit dem F14 T zurechtkommen. Denn auch in Sochi hatte der letzte Ferrari-Weltmeister mit der Vorderachse zu kämpfen - das Problem zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison.

Abseits des sportlichen Misserfolgs stand das Wochenende für die Mythosmarke natürlich ganz im Zeichen von Jules Bianchi, der in Japan noch immer um sein Leben kämpft. "Im Moment ist das wichtigste, so schnell wie möglich gute Neuigkeiten von Jules zu hören", schränkte Alonso den sportlichen Misserfolg schnell ein. Räikkönen schließt sich an: "Was ich mir am meisten wünsche ist, das all unsere Gebete Jules in dieser schwierigen Zeit helfen."