McLaren überraschte am Freitag alle als neue Nummer zwei hinter Mercedes. "Sie scheinen nah dran zu sein", fürchtete Lewis Hamilton sogar eine Attacke seines ehemaligen Arbeitgebers auf die Spitze. Doch der Samstag beginnt mit einer kalten Dusche für das Team aus Woking.

Kevin Magnussen, gestern als Zweiter noch richtig stark unterwegs, muss seinen MP4-29 früh abstellen. Ein Getriebeproblem, das den Dänen in der Startaufstellung fünf Plätze kostet. Damit startet der Rookie am Sonntag statt von P6 vom elften Platz in den Großen Preis von Russland.

Magnussen musste im Training seinen McLaren abstellen, Foto: Sutton
Magnussen musste im Training seinen McLaren abstellen, Foto: Sutton

Griff ins Setup-Klo

Heißt im Umkehrschluss: Mit Rang sechs im Qualifying lief es etwas schlechter für Magnussen als gedacht. "Wir haben ein paar suboptimale Entscheidungen im FP3 getroffen", heißt es dazu von McLaren-Seite. "Wir haben das Setup leider in die falsche Richtung entwickelt", erklärt Renndirektor Eric Boullier die Hintergründe. "Im Qualifying haben wir das wieder rückgängig gemacht - mit Erfolg", sagt Boullier.

Kevin Magnussen hatte dennoch zu knabbern: "Es war kein guter Tag. Immerhin habe ich mich in Q1 und Q2 wohl gefühlt, aber in Q3 war das Auto plötzlich ganz anders, sodass ich nicht mehr an meine Zeiten herangekommen bin", grübelt der Däne.

Button schlägt Magnussen

Die Strafversetzung nennt er "eine Schande", weil die Pace des Autos grundsätzlich immer noch richtig gut sei. Auch Boullier spricht von einer "gewissen Frustration" ob er verpassten Gelegenheit. "Ich hoffe, dass wir einige Fortschritte im Rennen machen können. Aber es wird nicht leicht, weil wir jetzt von recht weit hinten starten. Immerhin ist Überholen hier möglich. Es gibt eine gute DRS-Zone und eine lange Gerade", sagt Magnussen.

Button wittert eine Chance gegen Bottas, Foto: Sutton
Button wittert eine Chance gegen Bottas, Foto: Sutton

Jenson Button gelang es unterdessen, seinen jungen Teamkollegen auch ohne dessen Strafversetzung problemlos zu überflügeln. Für den Weltmeister von 2009 reichte es zu Startplatz vier - mit nur sechs Zehnteln Rückstand auf Polesetter Lewis Hamilton. Der Gegner sei jedoch ein anderer: "Valtteri Bottas ist derjenige, den wir morgen gleich am Start zu packen versuchen. Seine Pace sah gestern und heute gut aus. Aber auch unsere Longruns haben ganz gut ausgesehen", hofft Button.