Der Unfall von Jules Bianchi hat die Sicherheits-Diskussion wieder neu entfacht. Nach dem Rennen in Suzuka plädiert Claire Williams für eine Ausweitung der Sicherheitsmaßnahmen. "Wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, ob wir geschlossenen Cockpits einführen wollen oder nicht", gibt die Tochter von Williams-Eigner Frank Williams zu Bedenken.

"Trotzdem sollten diese Überlegungen nicht auf der großen Bühne, sondern hintern den Kulissen besprochen werden." Für Williams stehe die Sicherheit der Fahrer im Vordergrund, deshalb müsse alles, was das Verletzungsrisiko minimiere, in Betracht gezogen werden.

Aussehen eines Formel-1-Boliden unwichtig

Williams ist der Meinung, dass die Sicherheit vor der Ästhetik stehe. "Es ist wichtiger, dass die Fahrer gut geschützt sind und unwichtig wie ein Formel-1-Auto aussieht", kritisiert Williams die Puristen, die die "Glaskuppeln" entschieden ablehnen.

Schon seit einigen Jahren laufen Tests in Hinblick auf die Sicherheit dieser Glasfaser-Cockpits. Kritiker dieser Innovation werfen immer wieder ein, dass gerade das "Absprengen" dieser Haube die Piloten in Gefahr brächte.

Großer Sprung seit 1994

Seit den tödlichen Unfällen von Ayrton Senna und Roland Ratzenberger 1994 in Imola habe die Formel 1 in Zusammenarbeit mit der FIA unglaubliche Fortschritte in Sachen Sicherheit gemacht. "Unser Sport ist noch immer gefährlich, trotzdem haben wir in den letzten 20 Jahren viel geschafft", gibt die 38-Jährige zu Protokoll.

2011 testete die FIA Hauben für die Boliden, Foto: youtube/FIA Institute
2011 testete die FIA Hauben für die Boliden, Foto: youtube/FIA Institute

"Man hat in der vergangene Jahren viele Unfälle gesehen, bei denen man nicht erwarten konnte, dass die Fahrer das Wrack unverletzt verlassen." Robert Kubicas verheerender Einschlag in Montreal 2007 ist wohl jedem F1-Fan noch heute präsent. "Wir haben viel erreicht, trotzdem müssen wir nach so einem Zwischenfall nicht aufhören, sondern weiter überlegen, wie man die Sicherheit für die Piloten gewährleisten kann", so Williams.

Zudem fordert die Tochter von Frank Williams eine lückenlose, vollständige Analyse der Vorkommnisse des vergangenen Sonntags. "Es muss alles aufgeklärt werden, was Sonntag passiert ist. Jeder der in der Formel 1 tätig ist, ist mit seinen Gedanken bei Jules und seiner Genesung", so die Britin.