Nach dem schweren Unfall von Jules Bianchi in Suzuka geriet die späte Startzeit (15 Uhr Ortszeit) in die Kritik. Zum Zeitpunkt des Crashes war es bereits 17 Uhr und die Sichtverhältnisse waren auch aufgrund der Regenfälle nicht mehr gut.

"Es wurde immer dunkler und man konnte nicht mehr sehen, wo die Pfützen waren", erklärte Adrian Sutil, der eine Runde vor Bianchi an der gleichen Stelle abgeflogen war. "Das war ziemlich heikel und die Sicht wurde immer schlechter."

Eine frühere Startzeit hätte zwar nichts gegen den Regen ausrichten können (es regnete in Suzuka seit den Morgenstunden immer wieder), sehr wohl aber gegen die einsetzende Dämmerung und damit die schlechten Sichtverhältnisse.

Bessere Sicht bei früherem Start

Gerüchten zufolge soll die FIA sogar bei Streckeneigentümer Honda um eine Vorverlegung auf 11 Uhr Ortszeit gebeten haben, von den Japanern aber einen Korb bekommen haben. Honda soll Befürchtungen gehegt habe, dass es nicht genug Zuschauer rechtzeitig an die Strecke schaffen würden."

Sebastian Vettel sprach nach dem Rennen einen anderen Aspekt der späten Startzeit an. "Das Verschieben einer Startzeit ... daran sind die Leute schon 1976 gescheitert und tun das heute noch immer", spielte der Weltmeister auf ein Skandalrennen in Fuji an, bei dem unter anderem Niki Lauda wegen des dichten Nebels auf einen Start verzichtet hatte.

"Es gibt offensichtlich Druck von TV-Stationen und von Medien, der es so etwas nicht zulässt. Aber unter den gegebenen Umständen hat die Rennleitung alles versucht", führte Vettel aus. Seit Jahren zieht die Formel 1 immer mehr Rennen aus dem Kernmarkt Europa ab. Da allerdings ein Großteil der Zuschauer immer noch in Europa vor den TV-Schirmen sitzt, versucht man die Startzeiten für europäische Fans zu optimieren.

Im Bezug mit Bianchis Unfall nahm Vettel die Rennleitung aber in Schutz: "So ein Unfall ist unmöglich vorherzusehen. Es ist eben passiert und wir müssen daraus lernen, wie sich so etwas künftig verhindern lässt. Er hat das Auto an einer sehr unglücklichen Stelle verloren und das hat zum Unfall geführt. Unsere Gedanken sind jetzt bei ihm."