Noch ist es in Suzuka trocken. Daher sahen die Fans am Samstag das gleiche Bild wie am Freitag: Mercedes gab das Tempo vor und degradierte die Konkurrenz zu Zuschauern des Silberpfeil-Feuerwerks. Kann der Regen für eine Trendumkehr sorgen?

Mercedes alleine auf weiter Flur

Der Kreis der Favoriten auf den Sieg beschränkt sich auf zwei Namen: Nico Rosberg und Lewis Hamilton. Das Mercedes-Duo dominierte in Suzuka bislang jede einzelne Session, fuhr in allen drei Trainings Doppel-Bestzeit und lag auch in jedem einzelnen der drei Qualifying-Segmente auf den Plätzen eins und zwei. Vor allem die Abstände fielen deutlich aus. Der jeweils langsamere Mercedes-Pilot hatte auf den ersten Verfolger zwischen 0,2 Sekunden (im 3. Training) und fast einer Sekunde (im 2. Training) Vorsprung.

Wie die Longrun-Analyse der ersten beiden Trainings am Freitag gezeigt hat, sieht die Situation auf für die Konkurrenz im Renntempo nicht besser aus. Hier betrug der Vorsprung auf die Konkurrenz sogar zwischen einer halben und einer Sekunde pro Runde auf die Konkurrenz.

Wem könnte Regen nützen?

Wie die Longrun-Analyse ebenfalls ergab, ist Williams hinter Mercedes aussichtsreichster Verfolger. Diesen Eindruck untermauerten Valtteri Bottas und Felipe Massa mit den Plätzen drei und vier im Qualifying. "Ich glaube, dass wir eine Chance auf das Podium haben - unabhängig vom Wetter", gibt sich Bottas selbstsicher.

Trumpft Red Bull am Sonntag auf?, Foto: Red Bull
Trumpft Red Bull am Sonntag auf?, Foto: Red Bull

Ein Fragezeichen steht hinter Red Bull. Am Freitag durchaus auf guter Pace innerhalb der Mercedes-Verfolgergruppe, konnten Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel nur die Plätze sechs und neun im Qualifying herausfahren.

Allerdings hat das Team den Boliden bereits auf die wohl veränderten Bedingungen am Sonntag abgestimmt. "Mit der Setup-Entscheidung, die wir wegen des möglichen Regenrennens getroffen haben, werden sich die nicht ganz so guten Startpositionen hoffentlich auszahlen", erklärte Christian Horner.

Zu große Hoffnungen auf den ganz großen Wurf darf sich die Konkurrenz aber nicht machen, denn bei Mercedes ist man an diesem Wochenende nicht nur schnell, sondern auch für alle Eventualitäten gewappnet. "Unser Auto ist selbst im Nassen sehr schnell. Das haben wir in diesem Jahr schon in Spa gesehen", stellte Rosberg klar.

Teamchef Toto Wolff wäre dennoch ein trockenes Rennen lieber: "Wir können wohl eines dieser typischen Rennen in Japan erwarten, in denen es viele Safety Car-Phasen und jede Menge Spannung gibt. Uns wäre es lieber, wenn es so ruhig wie heute bleiben würde. Aber leider dürfen wir uns das nicht aussuchen."

Fazit

Der Sieg führt über Mercedes, auch wenn Regen diese schwierige Aufgabe eine Spur erleichtern könnte: Alles andere als ein Silberpfeil-Sieg wäre am Sonntag in Suzuka eine handfeste Sensation. Dennoch stehen Toto Wolff, Paddy Lowe und Co. am Kommandostand zwei nervöse Stunden ins Haus. Suzuka und Regen - da sind Safety-Car-Phasen vorprogrammiert. Morgen sind also schnelle und weitsichtige Entscheidungen gefragt. Aber zumindest muss sich am Samstagabend niemand über potenzielle Reifenstrategien den Kopf zerbrechen.