Schlechter hätte das Heimspiel für Kamui Kobayashi in Suzuka kaum beginnen können: Erst musste der Japaner am Vormittag sein Cockpit für Roberto Merhi räumen, am Nachmittag verunfallte der Caterham-Pilot nach wenigen Umläufen. Insgesamt konnte Kobayashi vor heimischem Publikum nur drei Runden abspulen. Dennoch ist er für den Rest des Wochenendes optimistisch.

"Es ist nicht die beste Art und Weise, den Heim-Grand-Prix zu beginnen", war Kobayashi über seinen kurzen Einsatz in Suzuka enttäuscht. "Nachdem ich das erste Training zunächst noch auslassen musste, habe ich bei meinem ersten Run am Nachmittag plötzlich das Heck verloren." Für den Japaner war der Tag nach einem Einschlag somit vorzeitig beendet. "Das ist schade, aber wir haben noch den morgigen Tag, auch wenn im dritten Training nicht sehr viel Zeit ist", ist der Caterham-Pilot dennoch optimistisch.

"Ich möchte das dritte Freie Training dafür nutzen, um mich das Auto besser kennenzulernen", hat Kobayashi sich für den Samstag bereits Ziele gesteckt. "Glücklicherweise fahre ich hier mein Heimrennen, sodass ich die Strecke bereits sehr gut kenne. Mal schauen, was Morgen passiert", blickt der Japaner dem Qualifying optimistisch entgegen. "Hoffentlich wird es besser als heute."

Für Roberto Merhi, der am Vormittag für Kobayashi am Steuer saß, lief es deutlich besser. "Unser Ziel an diesem Morgen war, weitere Kilometer zu sammeln und mich an das Auto zu gewöhnen - das hat alles geklappt", freute sich der ehemalige DTM-Pilot. "Wir sind kein großes Risiko eingegangen und haben nicht zu sehr gepusht, weil es das einzige Freie Training für mich war." Dennoch war der Spanier mit seinen Leistungen zufrieden. "Ich konnte die Strecke kennenlernen und habe meine Zeiten verbessert", grinste Merhi. "Ich habe es sehr genossen und konnte sogar beide Hauptkontrahenten hinter mir lassen. Das war ein guter Tag."

Roberto Merhi war mit seinem Trainingseinsatz zufrieden, Foto: Sutton
Roberto Merhi war mit seinem Trainingseinsatz zufrieden, Foto: Sutton

Ericsson: Glücklicher Freitag

Und auch bei Kobayashis Teamkollege Marcus Ericsson verlief der Freitag zufriedenstellend. "Ich bin glücklich heute", strahlte der Schwede. "Im ersten Training am Morgen konnten wir das Programm planmäßig abspulen und testeten den neuen Frontflügel am Ende der Session mit gebrauchten Reifen. Es fühlte sich sehr gut an und wir konnten wertvolle Informationen sammeln."

Im zweiten Training am Nachmittag wechselte Caterham zurück zum alten Flügel. "Wir konnten viele Runden absolvieren und das Auto fühlte sich auf dieser Strecke gut an", war Ericsson zufrieden. "Wir haben eine gute Grundlage auf die wir im Verlauf des Wochenendes weiter aufbauen können." Auch die Lücke zum Mittelfeld konnte weiter verkleinert werden, was den Caterham-Piloten besonders zufriedenstellte.

"Ich habe eine Menge guter Erinnerungen an diese Strecke", verriet Ericsson. "Ich habe hier in der Formel 3 schon auf der Pole gestanden und konnte sowohl im Trockenen als auch bei Regen gewinnen." Dass sich dieser Erfolg am Sonntag wiederholen lässt, ist unwahrscheinlich. "Aber die Strecke ist toll zu fahren."