"Bei Ferrari läuft es schon seit einiger Zeit nicht." Das Urteil von Eddie Jordan zur Lage in Maranello fällt harsch aus. Aufgrund der enttäuschenden Saisonbilanz mussten bereits einige prominente Köpfe rollen, unter anderem der von Stefano Domenicali. "Die Tatsache, dass Domenicali nicht mehr da ist, hat nichts geändert. Marco Mattiacci ist zwar erst seit ein paar Monaten bei Ferrari, doch seine Versprechungen, dass wir Verbesserungen sehen werden, haben sich nicht erfüllt", kritisierte Jordan.

In den letzten Rennen hätte man zwar Performance-Verbesserungen aufblitzen gesehen, doch das sei für einen Traditionsrennstall wie Ferrari zu wenig. "Ferrari braucht ein konstantes Programm, in dem sich neue Impulse, Leidenschaft und Spirit wiederspiegeln. Doch ich sehe nichts davon. Es fehlt der Glaube, dass sie wieder zu Sieger werden", meinte der frühere F1-Teamchef. Da könne auch ein Fahrerkaliber wie Fernando Alonso nichts ausrichten. "Ferrari hat vor vier Jahren den Titel in Abu Dhabi weggeworfen und danach war das Auto nicht mehr gut genug", sagte Jordan.

Was macht Alonso?, Foto: Sutton
Was macht Alonso?, Foto: Sutton

Kaum ein Team besser als Ferrari

Aus diesem Grund ist es für ihn nur verständlich, dass der Spanier derzeit auch mit anderen Teams Gespräche führt. Gerüchten zufolge könnte Alonso 2015 sowohl bei McLaren-Honda als auch bei Lotus unterkommen. "Die Frage ist, ob eines der Teams besser ist als Ferrari? Ich würde sagen: Nein. Es steht außer Frage, dass Alonso ein Team zu einem WM-Sieger machen kann - ähnlich wie es Lewis bei Mercedes gelungen ist", sagte Jordan. Aus seiner Sicht würde lediglich ein Wechsel zu McLaren-Honda für den zweifachen Weltmeister in Frage kommen.

"Und die Möglichkeit ist gegeben", weiß Jordan. "Honda will einen Top-Fahrer und aus irgendwelchen Gründen denkt das aktuelle Management, dass Button nicht dieser Top-Fahrer ist - und das, obwohl er Weltmeister ist und das Honda-Umfeld sehr gut kennt." Button selbst ist überzeugt, dass gerade diese Gründe, sein Cockpit retten werden. "Ich bin sehr glücklich, dass ich auch nächstes Jahr hier sein werde und habe das Gefühl, dass ich einen guten Job mache", betonte der Brite.