Knapp eine Woche, nachdem Nico Rosberg den Singapur GP aufgeben musste, steht fest, wie es zum verhängnisvollen Lenkraddefekt kam. Mercedes unterzog das Teil in der Fabrik im englischen Brackley einer forensischen Analyse und fand dabei heraus, dass es sich nicht wie unmittelbar nach dem Rennen vermutet um einen Kabelbruch in der Lenksäule handelte, sondern ein Mittel zur Wartung der Kabel in der Lenksäule einen Kurzschluss verursacht hatte.

Aufgabe in der Boxengasse, Foto: Sutton
Aufgabe in der Boxengasse, Foto: Sutton

Dies hatte die Folge, dass die Funktionen an Rosbergs Lenkrad enorm eingeschränkt waren und er weder den Hybridantrieb noch DRS verwenden konnte. Der bis zu diesem Rennwochenende in der Weltmeisterschaft Führende musste den Grand Prix daraufhin aufgeben, da er auch nicht mehr die Kupplung bedienen konnte, was einen Boxenstopp zu gefährlich gemacht hätte, während sein Teamkollege Lewis Hamilton gewann und die Führung im Gesamtklassement übernahm.

Wie Mercedes in einem Statement mitteilte, habe das Team von außen nicht erkennen können, dass an Rosbergs Silberpfeil etwas nicht stimmte, zumal das entsprechende Mittel bereits seit 2008 im Einsatz sei und noch nie Probleme bereitet habe. Rosberg war schon beim Start in die Aufwärmrunde stehen geblieben, doch auch ein Wechsel des Lenkrads brachte keine Besserung mit sich. Letztlich musste der Wiesbadener aus Box starten, war mangels der zahlreichen Funktionen aber nicht einmal in der Lage, einen Caterham zu überholen.

Zuverlässigkeit im Fokus

Mercedes entschuldigte sich bei Rosberg, Foto: Sutton
Mercedes entschuldigte sich bei Rosberg, Foto: Sutton

Um zu verhindern, dass ein solches Malheur erneut passiert, werden die Autos für die verbleibenden fünf Saisonrennen mit neuen Teilen ausgestattet. Motorsportchef Toto Wolff hat es sich auf die Fahnen geschrieben, die immer wieder in diesem Jahr auftretenden Zuverlässigkeitsprobleme - bislang zumeist bei Hamilton - auszumerzen.

"Wenn wir mehr machen könnten, um weitere Ausfälle zu verhindern, würden wir es tun. Ich würde mir dafür meinen Arm noch einmal brechen", machte der Österreicher deutlich, wie ernst es ihm ist. "Das müssen wir lösen. Unser Auto ist eine Rakete, aber wir haben noch Zuverlässigkeitsprobleme. Wir werden nicht aufgeben, bis wir keine Ausfälle mehr haben. Bislang waren es vier Ausfälle und es wäre überhaupt nicht schön, wenn die WM entschieden würde, weil ein Auto seinen Fahrer im Stich lässt."