Singapur hat gezeigt, dass wir um die Punkte kämpfen können. Wird es in Suzuka ähnlich aussehen?
Federico Gastaldi: Ja. Singapur hat gezeigt, dass wir in der Lage sein können, Punkte zu machen. Es war natürlich befriedigend, zum zweiten Mal in Folge beide Autos ins Ziel zu bringen, aber letztlich wollen wir Punkte. Ich bin mir sicher, dass wir mehr Chancen bekommen werden, wir müssen nur den letzten Schritt machen um sicherzustellen, dass wir diese positiven Situationen ausnützen können. In Suzuka pushen wir, um zurück in die Top-10 zu kommen. Die Anstrengungen des Teams verdienen diese Belohnung und wir tun alles, um es wieder dorthin zu schaffen.

Wie fassen Sie die Fahrerperformance in Singapur zusammen?
Federico Gastaldi: Sehr gut. Ich war beeindruckt, wie Pastor nach dem Zwischenfall im Training zurückgeschlagen hat. Er hat erneut seine Stärken gezeigt und dass er Vertrauen in das Auto hat, wenn alles gut läuft. Er war knapp an den Punkten dran und sah gut aus, selbst nach vier Stopps, was zeigt, dass er sehr konkurrenzfähig ist, wenn alles richtig läuft. Romain war ebenfalls exzellent und hat das Maximum erreicht, das für ihn in Singapur möglich war. Ich muss erneut hervorstreichen, dass unsere Piloten mit enormer Motivation und viel Hingabe fahren, was die Philosophie des ganzen Teams widerspiegelt.

Wie sehen Sie Romains Funksprüche im Qualifying?
Federico Gastaldi: In der Hitze des Gefechts können die Emotionen überkochen. Manchmal ist das der Fall, wenn die Dinge nicht so laufen, wie man will, und exakt das ist passiert. Einige Leute sagen, die Fahrer sind zu langweilig oder haben keine Meinung und zeigen ihre menschliche Seite nicht. Es passiert manchmal unter extremen Umständen und das war letzten Samstag der Fall. Wir waren alle enorm enttäuscht, aber Romain war natürlich der erste, der von der Enttäuschung getroffen wurde und hat darauf reagiert. Manchmal ist es schwierig, menschliche Emotionen zu bremsen, die an die Oberfläche kommen. Es war ziemlich ironisch, dass die Funksprüche und das, was nicht gesagt werden darf, ausgerechnet an diesem Wochenende in Singapur das große Thema war.

Singapur war auch aus wirtschaftlicher Sicht sehr wichtig. Das Team scheint diesbezüglich gut aufgestellt zu sein?
Federico Gastaldi: Ja, wir sind auf diesem Gebiet stark, was befriedigend ist. Wir haben 2014 zahlreiche neue Partner und viele von ihnen haben auch für 2015 unterschrieben. Ich denke, das widerspiegelt die Zuversicht, die das Team als kommerzielle Einheit hat, auch wenn die Saison auf der Strecke hart ist. Wie bereits berichtet, konnten wir unsere Verluste als Unternehmen stark reduzieren. Die unmittelbare Zukunft sieht sehr positiv aus und jeder pusht besonders hart, um sich auf 2015 vorzubereiten.

Was sind die attraktivsten Aspekte des Rennens in Japan?
Federico Gastaldi: Es gibt mehrere. Zunächst ist die Motorsportbegeisterung in Japan enorm - sowohl was die sportliche als auch die technische Seite betrifft. Jeder weiß, dass die Fans in Japan zu den über den Sport am besten informierten zählen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir hier fahren und auch ein gutes Wochenende auf der Strecke zu haben. Das ganze japanische Volk stimmt sich auf die Formel 1 ein und das ist gut für das Land und die Formel 1. Suzuka ist außerdem eine tolle Herausforderung für die Fahrer - sie werden hungrig sein, um Leistung zu bringen. Wie Spa, Monaco und Silverstone gibt es wohl auch niemanden, der Suzuka nicht mag. Es hat alles, das die Formel 1 so großartig macht: Eine unglaubliche Strecke, tolle Fans und die Fahrer und Ingenieure können wirklich viel über das Auto lernen.