Es ist kein Geheimnis, dass Marcus Ericsson den Sprung in die Formel 1 zu Caterham nach vier ziemlich mäßigen Jahren in der GP2 vor allem wegen seiner üppigen Mitgift geschafft hat. Beim Hinterbänklerteam, das jeden Euro so dringend wie einen Bissen Brot braucht, ist man nicht zuletzt deshalb daran interessiert, den Schweden auch 2015 unter Vertrag zu haben, wenngleich man sich auch mit seiner sportlichen Entwicklung zufrieden zeigt.

"Ich habe von Ericsson in Singapur ein starkes Rennen gesehen - es war das beste Rennen seiner Saison", lobte Caterham-Teamchef Manfredi Ravetto seinen Schützling gegenüber Autosport. Ericsson wurde in Monaco zwar Elfter und verpasste die ersten Punkte in der Geschichte des Teams relativ knapp, doch angesichts der Tatsache, dass der Schwede trotz technischer Probleme im Training beim Nachtrennen beide Marussias hinter sich halten konnte, stufte der Teamchef das Ergebnis aus Singapur höher ein.

"Wir sind mit seinen Fortschritten sehr zufrieden und unsere Türen stehen ihm für nächstes Jahr offen", machte Ravetto aus dem Wunsch, den Vertrag zu verlängern, kein Hehl. "Wir haben bereits begonnen, mit seinem Management und seinen finanziellen Unterstützern zu sprechen, denn in diesem Jahr hat das Team in seine Rookie-Entwicklung investiert. Im nächsten Jahr wären wir erfreut, ihn wieder in unserem Auto zu sehen, um die Früchte dieses Investments zu ernten, anstatt dass er für jemand anders fährt."

Ericsscon erreichte in Singapur den 15. Platz, Foto: Sutton
Ericsscon erreichte in Singapur den 15. Platz, Foto: Sutton

Kritische Worte von Albers

Ravetto folgte erst vor wenigen Wochen Christijan Albers als Teamchef nach, der den Posten in Folge der Übernahme Caterhams durch Investoren aus der Schweiz und dem Mittleren Osten vorrübergehend innegehabt hatte. Die Meinung des Niederländers über Ericsscon war jedoch bei weitem nicht so gut wie jene seines Nachfolgers. Während Kamui Kobayashi in Spa sein Cockpit aus finanziellen Gründen für Andre Lotterer räumen musste, stand dies bei Ericsson nie zur Debatte.

Ericsson sitzt deutlich fester im Sattel als Kobayashi, Foto: Sutton
Ericsson sitzt deutlich fester im Sattel als Kobayashi, Foto: Sutton

Gegenüber Motorsport-Magazin.com nahm Albers Stellung, weshalb der Schwede so fest im Sattel sitzt. "Marcus ist schon lange im Team und natürlich auch aus anderen Gründen sehr wichtig für uns ist. Sie wissen, welche Gründe ich meine. Durch dieses Package, das er mitbringt, ist er für uns ein wichtiger Fahrer", erklärte der Niederländer. Nachsatz: "Ich muss aber sagen, dass Kamui rein von der Leistung her gesehen, einen besseren Job gemacht hat."

Ob Kobayashi, der zuletzt in Italien und Singapur wieder für Caterham fuhr, auch bei seinem bevorstehenden Heimrennen in Japan am Start sein wird, ist noch ungewiss. Nach wie vor steht ein Einsatz von Roberto Merhi im Raum. Der Spanier absolvierte in Monza das Freie Training, um wieder in den Besitz der Superlizenz zu kommen.